Als der Film von Danny Boyle mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle im Jahr 2000 erschien, hatte ich das Buch bereits gelesen. Ob das ein Vorteil war, kann ich nicht sagen. Die Story gefällt mir jedenfalls sehr.
Inhalt:
Der junge Engländer Richard ist Rucksacktourist. Er möchte ein Abenteuer abseits des "Mainstreams" erleben. In einem Hotel in Bangkok lernt er einen Mann kennen, der sich Daffy Duck nennt. Tags darauf findet Richard nicht nur eine handgezeichnete Karte eines entlegenen Traumstrandes, sondern auch Daffy's Leiche. Es war Selbstmord. Was hat die Karte zu bedeuten? Soll sich Richard allein dieser Herausforderung stellen? Doch Richard freundet sich mit einem französischen Pärchen an, das wie er nach dem Abenteuer sucht, und gemeinsam beschließen sie, den Strand zu finden. Der Weg ist beschwerlich, aber schließlich gelingt es Richard, Étienne und Francoise. Auf der Insel lebt eine kleine organisierte Menschengruppe. Doch der Traum vom ewigen Urlaub ist bald ausgeträumt.
Besonderheiten des Buches:
Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die jeweils mit einer vielsagenden Überschrift versehen sind, wie z.B. "Game over, man". Das schürte bei mir die Vorfreude. Außerdem ist es in Teile gegliedert, die auf die jeweiligen Orte bezogen sind.
Richard's Gedanken über das Rucksackreisen und ein Rückblick bezüglich seiner ersten Reise als 17-jähriger gewähren zu Beginn des Buches einen tiefen Einblick in seinen Charakter.
Das Buch ist mitreißend und flüssig geschrieben, die Dialoge sind besonders lebendig. Richard erzählt seine Geschichte als Ich-Erzähler.
Einmal heißt es: "Flucht durch Reisen, das funktioniert." (Seite 127) Diese Philosophie zieht sich als roter Faden durch das Buch. Selbst das Ende des Buches stellt eine kleine Flucht in sich dar. Achtung Spoiler: Richard befindet sich wieder zu Hause in einem Internet-Cafe (Flucht in die virtuelle Realität). Er hat keinen Kontakt mehr zu den anderen Strand-Leuten, auch nicht zu Francoise und Étienne, doch er ist fest davon überzeugt, sie irgendwann einmal wiederzutreffen.
Besonderheiten des Films:
Meiner Ansicht nach wurden die Rollen gut besetzt. Leonardo DiCaprio verkörpert den abenteuerlustigen Richard gut und auch Sal, die Gruppenanführerin, gespielt von Tilda Swinton, gibt eine autoritäre und teils auch beängstigend diktatorische Anführerin wieder, wie ich sie mir im Buch vorgestellt habe.
Der Strand ist wirklich schön mit seinem azurblauen Wasser. Hier hat es das Medium Film leicht, mit ein paar Bildern ein tropisches Paradies aufzuzeigen. Der Drehort ist die thailändische Inselgruppe Phi Phi, der Strand des Films ist die Maya Bay.
Ab hier kann ich nicht mehr hinter den Berg halten. Wer das Buch noch lesen/den Film noch schauen möchte, sollte hier mit dem Lesen stoppen. Es folgen die Unterschiede zwischen den beiden Medien und mein Fazit.