Mittwoch, 26. Oktober 2022

[Rezension] "Schlafe, mein Mädchen" von Jutta Maria Herrmann

Inhalt:
Katharina, genannt Rina, ist noch immer erfüllt von ihrer Trauer um ihr kleine Tochter Charlotte. Ihr Kind war nicht mal ein Jahr alt und starb... Ein Neuanfang in ein neues Haus soll Mark und ihr helfen, mit dem Verlust abschließen zu können. Doch der Bungalow im ausgestorbenen Neubaugebiet einer winzigen Ortschaft wird für Rina schnell zu einem einsamen Ort... Mark ist als Chirurg kaum zu Hause und Internetanschluss hat das kleine Häuschen noch nicht. Die junge Frau fühlt sich abgeschottet - als dann plötzlich ein Mann vor ihrer Tür auftaucht, bekommt sie Angst.

Erste Sätze:
"Schlafe mein Mädchen, schlaf ein, singe ich mit leiser Stimme, während ich barfuß durch den nachtdunklen Flur husche. Sachte drücke ich die Klinke nach unten, öffne die Tür einen Spaltbreit und schlüpfe ins Kinderzimmer."

Cover / Aufmachung:
Mich hat das Cover sofort angesprochen. Nach dem Lesena des Klappentextes musste das Buch einfach auf dem Kindle landen.

Meine Meinung:
Einfach ein wahnsinniger Pageturner, ist dieses Buch!

Man ist sofort mittendrin. Der tragische Unfalltod der Tochter wird im Prolog in einem Albtraum der Hauptprotagonistin bereits angedeutet. Was genau geschah, erfährt der Leser erst nach und nach - auch dadurch setzt bereits eine erste Spannung ein.

Außerdem empfand ich das Umfeld von Rina durchgehend als bedrohlich! Diese wirklich einsame Gegend, auf welche der Taxifahrer bereits in den ersten Seiten des Buches verweist. Ein Bungalo in einem Neubaugebiet, bei welchem dem Bauträger das Geld ausging. Nur ein einziges anderes Haus ist bewohnt - und das auch nicht mehr lange. Doch die Nachbarin denkt, Rina hätte eine Fehlgeburt gehabt... Wieso denkt sie sowas nur? 

Nach und nach hat der Leser immer mehr den Verdacht, dass Mark seiner Lebensgefährtin etwas vorlügt. Es sind zwar Kleinigkeiten, aber dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Allerdings nimmt Rina auch Schlaftabletten und leidet nach einem Treppensturz auch unter Gedächtnisproblemen, also vielleicht hatte sie wirklich etwas falsch verstanden...

Nichts desto trotz hat mich die extrem naive Art der Ich-Erzählerin doch ein wenig genervt... Wollte sie manchmal regelrecht durchschütteln. Das alleine führte letztlich zum Punktabzug - denn insgesamt ist dies ein wirklich sehr gelungener Spannungsroman.

Fazit:
Wahnsinnnig spannend von Anfang bis zum Ende! Klare Leseempfehlung.



Infos zum Buch:

Verlag: Independently published
Genre: Thriller
E-Book: 315 Seiten

Erschienen: 23.12.2021
ISBN: 979-8789463185
Preis: 3,99 € - enthalten in Kindle Unlimited

Freitag, 14. Oktober 2022

[Lesemonat] Mein September 2022

 


"Das Dorf - Finsterzeit 1" von Sandra Todt  =  280 Seiten  (*****)
"Die Festung - Finsterzeit 2" von  Sandra Todt  =  280 Seiten  (****)
"Die Stadt - Finsterzeit 3" von Sandra Todt  =  280 Seiten  (****)
"Sterbendes Herz" von Ilona Bulazel  =  291 Seiten  (****)
"Hundert kalte Winter" von Kristina Moninger  =  336 Seiten  (*****)

5 Bücher  =  1.467 Seiten

Mein Monat war urlaubsbedingt sehr auf Kindle-Bücher fixiert. Erstmals hatte ich meinen zum Prime-Day ganz neu angeschafften Kindle-E-Reader benutzt. Mit dem kann man nun viel besser Ebooks filtern und auch die Farbtemperatur einstellen. Finde den bislang ganz gut.

Zuerst beendet habe ich den ersten Teil der Finsterzeit-Trilogie (übrigens bei Prime-Reading enthalten). Das hat mir tatsächlich sehr gut gefallen! Eine Dystopie / Endzeitgeschichte die ganz ohne Zombies auskommt und dennoch ein hochgradig bedrohliches Umfeld geschaffen hat. Die Story ist, dass plötzlich und unerwartet der Strom komplett weg ist. Scheinbar eine Art EMP, die elektronische Geräte sind völlig unbrauchbar. Nach kürzester Zeit drehen die Menschen völlig durch - jeder ist sich selbst der nächste... Ein junges Paar macht sich auf den gefährlichen Weg zu einem möglicherweise geschützten Ort.

Das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich direkt weiterlesen wollte... Schwupps war die ganze Trilogie durchgelesen. Bei Buch 2 und 3  hatte ich ein bisschen was zu "meckern", aber insgesamt haben mich die Bücher wirklich gut unterhalten! Die Preise für die Ebooks sind übrigens völlig in Ordnung - Finsterzeit 2 und 3 wären jeweils auch bei Kindle Unlimited enthalten 
MEIN FAZIT ZU KINDLE UNLIMITED FINDET IHR HIER

Dann ging es weiter mit einem weiteren Prime-Reading-Buch. Hatte Lust auf einen Thriller. "Sterbendes Herz" ist zwar einer, aber eigentlich kam es mir viel eher wie eine Familiensaga vor. Ja, es sterben Menschen auf wirklich grauenvolle Art und Weise. Allerdings war der "Ermittler" in diesem Fall ein Polizist außer Dienst, der seiner Tochter (die aktuell noch bei der Polizei ist...) einen Gefallen tuen wollte. Möglicherweise hatte der Großvater väterlicherseits oder eine dessen dubioser Firmen etwas mit der Mordserie zu tun. Es wird viel in der Vergangenheit gekramt und auch aktuelle Familienstreitigkeiten im Umkreis des Geschäftspartners sind Thema. Alles ein wenig merkwürdig, aber durchaus spannend.

Zum Abschluss des Monats kam noch ein wenig Herzschmerz dazu... "Hundert kalte Winter" ist ein wirklich wahnsinnig schöner Roman, den ich jedem gerne empfehle. Auch das habe ich über Prime-Reading umsonst ausleihen können. Es geht um eine Frau, die ihren kleinen Sohn bei einem Autounfall verliert und dessen Organe gespendet werden. Jahre später ist sie noch immer nicht über den Verlust hinweg und trifft in einer Trauergruppe auf die kleine Mila. Das Mädchen erhielt ein Herztransplantat - schlägt etwa das Herz ihres geliebten Sohnes im Brust des Mädchens? Sandra muss dieses Kind näher kennen lernen...
Wie gesagt - ein wahnsinnig schönes Buch rund um das Thema Verlust, Trauer, Familie, Freundschaft und Liebe.