Montag, 25. April 2022

[Rezension] "Die Legende von Koli - Buch 1 In die Verbannung" von M. R. Carey

Inhalt:
Koli lebt in einer dystopien Zukunft, in der eigentlich alles einen töten will - sogar Bäume! Sein Beruf des Holzwerkers ist daher ziemlich gefährlich. Doch der junge Mann strebt sogar noch ein gefährlicheres Leben als sogenannter "Bollwerk" an. Diese fungieren als Beschützer des Dorfes Mythen Root, in dem er und seine Familie leben. Um ein Bollwerk zu werden muss die Tech aus der alten Welt für ihn erwachen. Doch Koli erzählt bereits von Anfang an, dass etwas gewaltig schief laufen und er verbannt werden wird...

Cover/Aufmachung:
Ich bin durch auf Instagram auf das Buch aufmerksam geworden - vor allem auch wegen des Covers. Das sieht einfach so unfassbar cool aus! 

Erste Seiten:
"Ich habe euch eine Geschichte zu erzählen. Das wollte ich schon lange machen und jetzt tu ich´s auch, aber ich muss euch warnen, dass der Weg ziemlich holprig werden kann. Ich habe sowas noch nie gemacht und es gibt auch keine Landkarte, die mir den Weg zeigt, und überhaupt weiß ich nicht, wie viel von dem, was ich erlebt habe, sich zu erzählen lohnt."

Meine Meinung:
Dieses Buch ist einfach so anders! Nicht nur wegen dieser wahnsinnig interessanten, wenn auch sehr brutalen Zukunftsvision, sondern vor allem dank seines Hauptcharakteren: Auktorialer Ich-Erzähler Koli. 

Der Protagonist erzählt im Nachhinein sein Leben - wie in einer Biografie, nur sehr viel detaillierter. Das Buch beginnt mit seiner Kindheit, was aber auch wichtig für den Leser ist. Nur nach und nach erfährt man, was aus der Welt geworden ist. Die Bäume können sich bei Sonnenschein fortbewegen und haben den Geschmack an Fleisch gefunden... Daher sind sie wahnsinnig gefährlich. Die Arbeit von Kolis Mutter besteht darin, aus diesen Baumwesen Holz herzustellen - ein langwieriger Prozess, da dies mit Chemikalien "getötet" werden muss. Außerdem gibt es vor allem außerhalb der Dorfmauern viele gefährliche Tiere. Auch die werden erst ganz gemächlich vorgestellt - für Koli sind die ja auch nichts neues.

Besonders interessant fand ich sämtliche Form von Tech - also übrig gebliebenen Technologien aus der alten Welt. Diese Gerätschaften gibt es heute noch nicht - z.B. den "Schneider". Eine Waffe, die scheinbar mit einem Laser oder derartiger Technik alles zerschneiden kann. Richtig cool und überaus nützlich fand ich den "Packesel" der wandernden Händlerin Ursala. Ein metallischer Esel mit einem eingebauten Maschinengewehr, aber auch einem Zelt und "Diagnostik". Scheinbar eine Art medizinischer Roboter inklusive Computer.

Gewöhnungsbedürftig ist der Schreibstil aber sehr! Koli ist zwar nicht dumm, aber auch einfach gar nicht gebildet. Das merkt man auch in seiner Ausdrucksweise. Einiges war ziemlich lustig, aber "einzigste" hat mich wirklich nah meine Schmerzgrenze gebracht ;) Er ist schon ziemlich naiv und einfältig, aber irgendwie hat er mich doch öfter auch überraschen können durch gute Einfälle. Natürlich gehörte da auch eine gute Portion Glück dazu - gerade in dieser Welt!

Auch die übrigen Charaktere sind sehr gut dargestellt. Auch bezüglich der Antagonisten. Man kann deren Beweggründe und die Hintergründe, wieso diese so handeln wie sie es tun, gut nachvollziehen. Da hat der Autor alles richtig gemacht! Alle "Bösewichte" in diesem Buch haben eine plausible Geschichte. Niemand ist einfach grundlos böse.

Fazit:
Wahnsinnig spannend geschrieben! Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich mir direkt den 2. Teil auf den Kindle geladen habe.

 

Infos zum Buch:

Verlag: Festa Verlag
Genre: Dystopie / Endzeit
Original-Titel: "The book of Koli"
E-Book: 466 Seiten
Preis: 5,99 €
Erschienen: 28.10.2021

ZUM VERLAG - KLICK

Samstag, 9. April 2022

[Lesemonat] Mein März 2022

"Der Fluch des Amethysts" von Phyllis A . Whitney  =  287 Seiten  (****)
"Ich bin hier bloß der Hamster" von Friedbert Stohner  =  122 Seiten  (**)
"Das Institut" von Stephen King  =  768 Seiten  (*****)

3 Bücher  =  1.177 Seiten 

Der Monat begann mit einem der vielen Bücher, die mein Onkel vor einiger Zeit aus dem Müll gerettet hat. "Der Fluch des Amethysts" gefiel mir ganz gut, obwohl man schon merkte, dass es schon etwas älter ist. In dem Buch geht es tatsächlich um ein mysteriöses Verschwinden. Der Großvater der jungen Frau kontaktiert deren College-Freundin, um in dem kleinen Nest zu "ermitteln". Ich mochte die Beschreibung der Umgebung und auch der Charaktere wahnsinnig gerne und wollte stehts wissen, was zur Hölle passiert ist! Daher war eine unterschwellige Spannung vorhanden, auch wenn es ganz klar kein Thriller war. Eher ging es um zwischenmenschliche Probleme. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen.

Weiter ging es mit einem Kinderbuch - als Hamster-Mama fand ich den Titel "Ich bin hier nur der Hamster" einfach gerkriegt. Leider fand ich das Buch weniger charmant als erhofft... Der arme Hamster wurde leider nicht mal ansatzweise artgerecht gehalten. Mir war zwar klar, dass es höchstwahrscheinlich so sein wird (kaum ein Nagetier wird das...), aber deswegen muss es mir ja nicht gefallen. Vor allem in Kinderbüchern sollte es gerade nicht so sein. Die Story rund um Oleg den Hamster - und Ich-Erzähler - waren einfach nicht so spannend. Allerdings bin ich ja auch nicht die Zielgruppe...

Erneut las ich gemeinsam mit meiner Schwester und einer Freundin in privater Leserunde ein weiteres Buch: "Das Institut" von Stephen King. Dieser Autor scheint ja schon sehr zu polarisieren. Ich kann zwar den Hass nicht verstehen, aber seine Längen sind mir durchaus auch bekannt. Daher hatte ich auch grundsätzlich ein ganz bisschen Bedenken. Allerdings las ich bereits sehr hervorragende Bücher von ihm (z.B. "Puls", "Stark", etc.). Erst kriegte mich die Story eher nicht so, dass dann war ich vollkommen infiziert! War Ende März im Urlaub und konnte daher sehr viel lesen. Bin meiner Leserunde daher etwas vorgeprescht. Im Endeffekt habe ich "Das Institut" wahnsinnig spannend und sehr großartig gefunden!