Sonntag, 18. Oktober 2015

[Rezension] "Das Land der verlorenen Träume" von Caragh O´Brien

ACHTUNG - SPOILER

!!! 2. Teil einer Trilogie !!!

Inhalt: 
Nachdem Gaia gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester Maya aus der Enklave in das Ödland geflohen ist, wäre das Baby fast gestorben. Im letzten Moment rettet Chardo Peter den beiden das Leben. Er führt sie in seine Siedlung Sylum. Dort gibt es einen Wald und ausreichend Wasser. Gaia ist begeistert. Doch auch in Sylum sind Regeln einzuhalten. Maya wird ihr weggenommen und an eine Familie gegeben. Da Gaia ihre Schwester durch ihren raschen Aufbruch fast getötet hat, verwirkte sie nach den dortigen Gesetzen ihr Recht auf das Kind. 
Nach einiger Zeit wird klar, dass auch in Sylum nicht alles wunderbar ist. Die Bewohner bekommen bereits seit längerer Zeit fast ausschließlich weiblichen Nachwuchs. Die Gemeinde droht auszusterben.

Meine Meinung:
Nachdem sich die Ereignisse im ersten Band überschlagen hatten, musste ich unbedingt wissen wie es weitergeht. Dieses Buch schließt direkt an. Es ist zwar schone einige Zeit vergangen, der Leser hat aber nichts wichtiges verpasst. 

Die neue Gemeinschaft erscheint zunächst wie ein Traum. Natürlich bis auf die Tatsache, dass Gaia die Schwester genommen wird. Dies wurde ihr jedoch begreiflich gemacht. Eine Mutter hatte kurz zuvor das Kind verloren und konnte Maya mit Muttermilch versorgen. Für Gaia war Überleben der Schwester zunächst vorrangig. Natürlich möchte sie das Kind irgendwann zurückbekommen. 

Die Storyline um Leon bleibt zunächst ungeklärt. Die sich entwickelte Liebesgeschichte zwischen den beiden nahm ein jähes Ende, als Gaia ohne ihn fliehen musste. Lange Zeit weiß Ich-Erzählerin Gaia nicht, ob er überhaupt noch lebt. Somit weiß leider auch der Leser nicht mehr... 
Im Gegensatz zu ihrer vorherigen Stellung als vernarbtes, hässliches Mädchen gilt Gaia in Sylum als guter Fang: Dafür reicht allein die Tatsache, dass sie eine Frau ist. Auf die vielen Männer kommen so wenige Frauen, dass diese an der Macht sind. Die Anführerin, sogenannte Matriarch, vollzieht die Gesetze zusammen mit den anderen Frauen. Männern ist es verboten, eine Frau auch nur zu berühren. Dies gilt (ob von der Frau gewollt oder nicht) direkt als versuchte Vergewaltigung und wird bestraft. Nur verheiratete Partner dürfen sich anfassen.
Recht schnell fühlt sich Gaia zum älteren Bruder ihres Retters hingezogen. Chardo Will ist der örtliche Bestatter. Intelligent, freundlich und attraktiv. Doch auch sein jüngerer Bruder Chardo Peterhat es ihr angetan... Doch wie kann sie Gefühle für andere Männer haben, wenn sie nichts über das Schicksal von Leon weiß?
Dieser taucht unvermittelt in der Siedlung auf und wird verhaftet. Gaia verstrickte sich jedoch in einen Machtkampf mit der Matriarch und kann nicht sofort zu ihm. Dies nimmt er ihr mehr als übel...

Fazit:
Unfassbar spannend! Hat mir richtig gut gefallen. Klasse Fortsetzung.




Infos zum Buch:

Verlag: Verlagsgruppe Randomhouse / Heyne
Genre: Dystopie
Original-Titel: "Prized"  
Ebook: 464 Seiten  
Preis: 7,99 € (Kindle-Edition)
Erschienen: 20.02.2012
Zum Verlag: Heyne Verlag

Mittwoch, 7. Oktober 2015

[Lesemonat] Mein September 2015

Schwupps, ist schon wieder ein Lesemonat um... Und der September hat es bei mir in sich! Hatte einen wundervollen Badeurlaub in Kroatien und (für meine Verhältnisse) extrem viel gelesen.

Dies sind meine September-Bücher:



In dieser Reihenfolge gelesen:

"Eine wie Alaska" von John Green  =  295 Seiten
"Die Stadt der verschwundenen Kinder" von Caragh O´Brien  =  464 Seiten
"Entrissen" von Tania Carver  =  512 Seiten
"Das Land der verlorenen Träume" von Caragh O´Brien  =  496 Seiten
"Der Weg der gefallenen Sterne" von Caragh O´Brien  =  352 Seiten
"Einsatzort Vergangenheit" von Sandra Neumann  =  304 Seiten
"Dark Canopy" von Jennifer Brenkau  =  528 Seiten
"Dark Destiny" von Jennifer Brenkauf  =  464 Seiten
"Todesfrist" von Andreas Grubler  =  417 Seiten
"Ödland Band 2 - Das Versteck im Moor" von Chrstoph Zachariae  =  318 Seiten


Fast ausschließlich Ebooks, daher kaum Veränderung auf dem
SUB:
- 1
+0
derzeitiger Stand: 19 Bücher

Der Flop des Monats ist leider, leider für mich "Eine wie Alaska". Ich habe mir nach "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und den vielen positiven Rezensionen einfach viel mehr vorgestellt. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen...
Das Highlight kann ich wirklich ganz, ganz schlecht benennen... Leon und Gaia oder Joy und Neél... Schwierig, schwierig... Ich entscheide mich für die "Dark Canopy"-Dilogie! Die war echt der Hammer! Muss unbedingt mehr von der Autorin lesen!

Montag, 5. Oktober 2015

[Rezension] "Die Tore der Welt" von Ken Follett

Inhalt:
Kingsbridge im 14. Jahrhundert.
Erzählt wird die Geschichte einiger Bürger. Allen voran die des Handwerkers Mertin und seiner Freundin Caris. Alles beginnt, als sich vier Kinder kennen lernten. Mertin, dessen Bruder Ralph, Caris und die bettelarme Gwenda. Als die Kinder sich verbotenerweise in den Wald schleichen, beobachten sie einen Überfall auf einen Ritter. Er überlebt verletzt, hütet jedoch ein wichtiges Geheimnis. 

Cover / Aufmachung:
Das Coverbild orientiert sich eindeutig am Vorgängerroman "Die Säulen der Erde". Schön ist was anderes, passt aber zum Genre. Das Buch selbst ist in mehrere Abschnitte unterteilt, welche jeweils mit einem Bild (ähnlich einem Kupferschnitt) beginnen. Diese passen mal mehr, mal weniger zum Inhalt des Abschnittes, sind aber hübsch anzusehen. Leider ist das Buch unendlich dick - ärgere mich, dass ich es als Taschenbuch und nicht auf dem Kindle gelesen habe...

Meine Meinung:
Kein roter Faden wird oft durch andere Rezensenten bemängelt. Ja, es gab ihn nicht wirklich in dieser Geschichte. Höchstens ein sehr schmaler Kreis, der sich geschlossen hatte. Für mich ist das aber überhaupt nicht negativ, da es mir bei Folletts Büchern immer mehr um die großartig gezeichneten Charaktere geht. Hier wurde an nichts gespart. Glück und Leid lagen so nah beieinander. Den Guten gönnte ich alles und verzweifelte, wenn sie scheiterten. Bei den Bösen kamen Hassgefühle in mir zu Vorschein - warum konnten die nicht einfach sterben?!
Genau so würde ich das Lesen der Bücher dieses Autors beschreiben. Viele Intrigen, kluge Ideen - doch im Mittelalter meist nicht durchsetzbar. Es war zum Mäusemelken!

Die "guten" Protagonisten waren mir total sympathisch. Am liebsten mochte ich Caris, die einfach zu weit für diese Zeit war. Sie liebt Mertin, will aber nicht sein Eigentum sein, wie damals nach einer Eheschließung üblich. Auch Kinder will sie nicht - die fesseln sie nur an Heim und Herd. Sie entwickelt sich nach und nach zu einer richtig guten Heilerin, wohingegen die Ärzte (damals ausschließlich Mönche) die abstrusesten Theorien willensstark durchsetzen. Besonders schockiert hatte mich die Tatsache, eine offene Fleischwunde mit Dung zu füllen - ja, schön Fäkalbakterien in den Körper pressen. Der darauf folgende Eiter sollte die Wunde schließen. Na sicher... Stattdessen muss der Arm amputiert werden! Dann war es wohl Gottes Wille - unfassbar!
Gwenda tat mir die meiste Zeit total Leid. Sie stammt aus einer unfassbar armen Familie. zu den damaligen Zeiten konnte man dem kaum entkommen, auch wenn sie sehr schwer arbeitet. Dann verliebt sie sich in einen jungen Mann, der bereits eine andere liebt...

Fazit:
Wieder hat mich Ken Folletts spannender Schreibstil voll gekriegt. Muss mir unbedingt wieder mehr Lesestoff von ihm besorgen. Einige seiner alten Bücher habe ich noch gar nicht gelesen.
Zeitweise hat es sich allerdings etwas gezogen. Daher nicht die volle Punktzahl.





Infos zum Buch:

Verlag: Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
Genre: Historischer Roman
Original-Titel: "World without end"  
Taschenbuch: 1.294 Seiten  
Preis: 12,99 € 
Erschienen: 15.01.2010
Zum Verlag: Bastei Lübbe