Montag, 11. November 2019

[Reisebericht] Thailand - Bangkok #part 4



An unserem zweiten vollen Tag in Bangkok ging es etwas früher los. Kein Regen, sondern strahlender Sonnenschein erwartete uns. Allerdings bemerkten wir sehr schnell, dass uns das bewölkte Bangkok deutlich besser gefallen hat... Die Hitze war bereits vormittags fast unerträglich (spoiler-alert: es wurde nicht besser...)

Wir waren diesmal auch ordnungsgemäß gekleidet. Lange Hosen und die Schultern waren bedeckt. Damit kommt man dann zwar in die Tempel und den Palast, allerdings geht man dann noch viel mehr ein bei dem Klima...

Bereits am Tag zuvor war unser Ablauf nur ganz grob geplant; aber der Sonntag in Bangkok lief komplett ohne Plan ab. Nur den Palast und den Wat Pho wollten wir besuchen. Außerdem wollten wir eigentlich total gerne zu den Schwimmenden Märkten. Alles aber ganz locker - ohne feste Route.

So waren wir also auf dem Weg zum Palast. Dort sprach uns ein netter Thai an. Wir waren natürlich mehr als misstrauisch. Ich hatte ja bereits von der Touri-Falle berichtet, die offenbar einige Einheimische nutzen, um Leute in ihre Läden zu bekommen bzw. Dinge zu verkaufen. Er war aber wirklich nett. Zeigte uns auf einer Karte (die in Bangkok für Touristen tatächlich am Baum hing), wo die nächsten kostenlosen Tempel sind und erklärte uns, wie wir dort mit dem Bus für kleines Geld hinkommen. Immer noch überaus misstrauisch meinten wir noch zu ihm, dass wir ja gerne die Schwimmenden Märkte gesehen hätte; ob er vielleicht wüsste, was da die beste Möglichkeit wäre.
Er zeigte uns auf der Karte (was wir in der App gleich mal gecheckt und markiert haben), wo der Ableger eines dieser Longtailboote ist. Der Bus würde nicht ganz bis dahin fahren, aber das Tuktuk schon. Wir direkt panisch: Ähm, nein! Tuktuk fahren wir nicht! (wurde uns ja des Öfteren absolut abgeraten). Er also ganz beruhigend: Es gäbe solche und solche. Der hält ganz sicher nicht an irgendwelchen Läden etc.


Nun gut: Sind wir also doch Tuktuk in Bangkok gefahren. Etwas, das man wohl nicht tun sollte...
Wir haben es überlebt und es war sogar ziemlich cool! Ganz abgesehen natürlich von den vielen Abgasen, denen man im offenen Tuktuk komplett ausgesetzt ist. Ich verstehe mittlerweile die Chinesen mit ihren komischen Mundschutzdingern - hätte teilweise auch ganz gerne eines gehabt... Was da teilweise aus den Bussen / Booten / Autos in die Luft gepustet wurde und MAN SEHEN KONNTE! Gruselig! Wirklich gruselig!

So kam es dazu, dass wir fast alleine (ein Pärchen wurde später noch mit an Bord genommen) ein Longtailboat charterten und über den Chao Praya Fluss eine Tour in einen Khlong unternahmen. Auf dem Fluss im Fahrtwind konnte man die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit auch deutlich besser ertragen. Das war wirklich ein Ausflug, den wir nicht besser hätten timen können.
Der Bootsführer brachte uns zu einem kleinen Schwimmenden Markt, der von vielen Einheimischen besucht wurde. Touristen lagen dort auch an - hatten jedoch (wie wir auch) jeweils nur 1/2 Stunde Zeit vor Ort. Wirklich nicht besonders viel. Für uns reichte es gerade einmal für ein paar Fotos und leckere Pork-Spießchen.
Lustige Geschichte nebenbei: Wir kamen mit dem Pärchen, mit dem wir uns das Longtailboat geteilt hatten, ein wenig ins Gespräch. Sie fragten uns, woher wir kommen. Wir also: Germany - Hanover. Woraufhin die beiden etwas schmunzeln mussten. Ich also nachgefragt, was denn daran zu lustig ist. Ja, sie kämen auch aus Hanover - aber in New Hampshire, USA. Wie witzig ist das denn bitte?!
Weniger erfreulich war das Anlegen unseres Bootes an einem kleinen Pier nahe des Königspalastes sowie des Wat Pho (die wir eh sehen wollen). Das kostete nämlich eine (vorher nicht vereinbarte) Landing-fee von 30 Baht... Man ärgert sich ziemlich schnell über so was, obwohl das nicht mal ein Euro ist.

Für uns ging es nun weiter in Richtung Wat Pho (s. Bild oben). Der Einritt kostet 200 Baht. Ob sich das Ganze lohnt, kann ich echt nicht entscheiden. Fakt ist, dass uns so unfassbar warm war, dass wir die Atmosphäre des Ortes überhaupt nicht genießen konnten. Am liebsten wären wir für immer im Schatten sitzen geblieben... Bangkok im Sonnenschein ist zwar optisch schön, aber kein schöner Ort für Menschen (zumindest nicht für uns). Wir liefen dort noch ein wenig rum. Die Anlage ist wirklich gigantisch und ich kann mir gut vorstellen, dass man dort einen halben Tag einfach nur rumlaufen kann und immer wieder etwas Neues entdeckt. Uns verging aber gehörig die Lust. Es gibt dort Trinkwasser umsonst - leider schmeckte das sehr ekelig (konnte ich nicht trinken). Mein Wasser war leer. So verließen wir den Wat Pho und liefen an der Außenmauer Richtung Palast. Eine Straßenhändlerin rettete mir buchstäblich mit einer KÖSTLICHEN Dose Schweppes Lemon (WERBUNG) das Leben! 

Nein, wir haben den Königspalast nicht mehr besucht. Wie wir im Nachhinein erfahren haben, war dies wohl eine gute Entscheidung. Absolut überlaufen von Touristen soll es einfach kein besonders schönes Ausflugsziel sein. Stattdessen liefen wir in der Hitze in Richtung unseres Hotels. Langsam hatten wir Hunger. In der Khao San Road ließen wir uns in einem Restaurant wieder (und trafen witzigerweise auf das Pärchen aus dem Longtailboaut - Bangkok ist manchmal auch ein Dorf). Mein Curry war perfekt - nicht zu scharf. 


Es ging uns dann ein wenig besser, aber der Tag war echt gelaufen. Eigentlich wollten wir noch den Pool im Hotel nutzen, doch erst einmal im klimatisierten Hotelzimmer war der Gedanke schnell verworfen.




Stattdessen sind wir abends noch auf unserer Straße umhergelaufen und haben uns in eine Cocktailbar gesetzt. Dort kamen wir mit zwei Deutschen am Nachbartisch ins Gespräch. War wirklich noch ein sehr schöner (vorerst letzter) Abend in Bangkok.

Dienstag, 5. November 2019

[Buchzitat]

"Linda hatte viele Narben. Die meisten von ihnen waren größer als die auf der Stirn und schlechter verheilt, denn sie lagen an Stellen, an die keine Wundsalbe und kein Chirurg jemals herankommen würde: tief unten, verborgen im Seelengewebe ihrer Psyche."

"Abgeschnitten"
von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos
Seite 20/393

Sonntag, 3. November 2019

[Lesemonat] Mein Oktober 2019

Ich hatte so viel vor... Und dann habe ich "Fear the Walking Dead" wieder angefangen. Seitdem bin ich wieder gefangen im Serienstrudel... Immerhin 3 Bücher habe ich im Oktober ausgelesen, zwei davon waren sogar ziemlich großartig.


"Watch me" von James Carol  =  379 Seiten  (*****)
"Glücksspieler" von Amelie Fried  =  383 Seiten  (***)
"Noah" von Sebastian Fitzek  =  556 Seiten  (*****)

3 Bücher  =  1.318 Seiten

Zu "Watch me", dem zweiten Teil der Jefferson-Winter-Reihe des Autors, und "Glücksspieler habe ich tatsächlich bereits eigene Blogposts veröffentlicht. Diese sind jeweils im Titel oben verinkt.

"Noah" hat mir richtig gut gefallen. Ich fand die Stoy wahnsinnig spannend und überaus erschreckend, aber (und das war das wahrhaft furchteinflößende daran) gar nicht so unrealistisch... Echt ein ziemlich krasses Buch, das aktuell wie noch nie in die Klimadiskussion reinpasst. Ja, es ist ein Unterhaltungsroman, aber es steckt auch sehr viel Wahrheit in diesem Thriller!

Alles in allem eigentlich ein ganz guter Lesemonat. Aber ich denke, dass die 50-Bücher-Marke im Jahr 2019 wohl nicht mehr von mir geknackt werden wird... Immerhin habe ich von den HIER ausgeliehenen 6 Büchern bereits 3 gelesen.