Montag, 28. Oktober 2019

[Rezension] "Watch me" von James Carol

 ACHTUNG:
2. Teil einer Reihe

Inhalt:
Profiler Jefferson Winter muss sich mal wieder entscheiden... Fliegt er nach Hawaii, um einen Prostituierten-Serienmörder zu fassen, oder ins schwül-heiße Louisiana. Er entscheidet sich für letzteres - der Grund ist ein Countdown.
Sam Galloway, ein Rechtsanwalt in der Kleinstadt Eagle Creek wird vor laufender Kamera bei lebendigem Leibe angezündet. Er verbrennt qualvoll. Auf der Website erscheint unmittelbar nach dem Mord eine Anzeige, die immer weiter herunterzählt. Als Winter in den Fall involviert wird, hat er noch etwa 13 Stunden Zeit, den Fall aufzuklären. Sonst wird erneut jemand sterben...

Cover/Aufmachung:
Der Verlag hat wieder hervorragende Arbeit geleistet. Mich hat dieses Cover sofort angesprochen. Düster und passend zum Inhalt.

Erste Sätze:
"Sam Galloway starb einen langsamen, qualvollen Tod, einen Tod, der überhaupt nicht zu seinem Leben passte. Eigentlich hätte er ganz anders sterben müssen. Menschen wie er schliefen friedlich ein oder wurden auf der zweiten Hälfte eines 18 Loch-Golfplatzes von einem Herzinfarkt niedergestreckt."

Meine Meinung:
Nur ein kurzer Hinweis: Ja, es handelt sich um den zweiten Teil einer Reihe. ABER man muss den ersten Band nicht zwingend vor diesem hier lesen. Ich bin da etwas anders gestrickt. Da muss die korrekte Reihenfolge schon monk-mäßig eingehalten werden.
Es erfolgt gleich zu Beginn eine kurze Zusammenfassung dessen, was wir in Teil 1 erfahren haben - aber nicht so, dass es für die Kenner des Buches nervig ist. 

Eigentlich wollte Winter einen Fall annehmen, um den Mörder von Prostituierten zu fassen. Doch der Mord an Sam Galloway erschlich sich kurz vor seinem Aufbruch auf Platz 1 der Prioritätenliste. Tatsächlich ist Winter ein sehr erfolgreicher und daher hochgefragter Profiler. Eine Charakterentwicklung sah ich bei ihm zu Band eins nicht - aber das muss ganz so bald auch nicht sein. Trotz seiner Arroganz, die leider auch gerechtfertigt ist, fand ich Winter sympathisch - nach wie vor.

Mittwoch, 23. Oktober 2019

[Kurzes Fazit] "Amokspiel" von Sebastian Fitzek

Inhalt:
Geiseldrama in einem Radiosender. Und Kriminalpsychologin Ira Samin wird als Unterhändlerin angefordert. Eigentlich ist sie beurlaubt - und eigentlich plant sie gerade ihren Selbstmord... Doch das muss sie nun erst einmal verschieben. 
Der Unbekannte spielt das vom Radiosender aktuell laufende Spiel "Cash Call", in dem man sich mit einer bestimmten Parole am Telefon melden muss. Doch er hat die Regeln geändert. Sagt der Angerufene nicht "Ich höre 101 Punkt 5 und bitte lass eine Geisel frei" wird eine der Geiseln umgebracht... Doch was will der Mann?

Fazit:
Erst einmal vorweg: Ich habe bereits vor dem Lesen die Sat1 Verfilmung des Buches gelesen, das aber irgendwie wieder verdrängt. Als ich das Buch angefangen habe, fiel mir das wieder ein... Die Erinnerungen an die Handlungen des Films kamen nur nach und nach wieder - aber es wurde auch ziemlich viel geändert! UND: Das Buch war sehr viel besser als die Verfilmung.

Der Geiselnehmer Jan will eigentlich nur eines: Seine schwangere Verlobte wiederbekommen. Die soll angeblich bei einem Autounfall vor einigen Monaten ums Leben bekommen sein. Doch Jan glaubt an eine Verschwörung.
Derweil hat die Unterhändlerin ganz andere Probleme. Neben ihrem geplatzen Selbstmord ist sie außerdem alkoholabhängig und der letzte Drink schon ziemlich lange her...

Viel hin und her. Einige Wendungen. Und eine ziemlich fiese Auflösung. So kenne ich die Bücher von Sebastian Fitzek - und so mag ich sie auch.



Infos zum Buch:  
Verlag: Knaur Taschenbuchverlag
Taschenbuch: 425 Seiten   
Genre: Thriller  
Erschienen: 01.04.2007
ISBN: 978-3-426-63718-0

Samstag, 19. Oktober 2019

[Rezension] "Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen" von James Carol

Inhalt:
Jefferson Winter ist ein brillianter Profiler, der lange für das FBI tätig war. Nun ist er jedoch selbständig und kann sich die Fälle aussuchen - hauptsächlich Serienmorde.
Bei seinem aktuellen Fall in London handelt es sich aber nicht wirklich um Morde, denn die Opfer leben noch... Allerdings wurden bei den Frauen bevor sie freigelassen wurden eine Lobotomie durchgeführt. Ihre Gedanken wurden somit für immer ausgelöscht. Winter ermittelt gemeinsam mit der örtlichen Polizei und setzt alles daran, das erst kürzlich entführte Opfer noch zu retten.

Erste Sätze:
"Als ich meinen Vater das letzte Mal lebend sah, lag er angeschnallt auf einer gepolsterten Gefängnisliege, die Arme seitlich ausgestreckt, als sollte er gekreuzigt werdden. Die Berufungsmöglichkeiten waren ausgeschöpft, eine Aussetzung der Hinrichtung in letzter Minute war nicht zu erwarten."


Cover/Aufmachung:
Das Coverbild ist sehr passend. Man sieht das chrirurgische Instrument, mit dem Lobotomien durchgeführt wurden. Auch der Titel passt.

Meine Meinung:
Gleich von Anfang an ist der Leser gebannt. Der Roman beginnt mit eine Prolog. Ein Serienmörder wird hingerichtet. Es ist niemand geringerer als Jefferson Winters Vater. Sein eigen Fleisch und Blut hat über mehrere Jahre hinweg unzählige Frauen entführt, gejagt und ermordet. Dann ließ er ihre Leichen im Wald verwesen. Und weder der heutige Profiler (damals noch ein Kind), noch seine Mutter haben etwas davon geahnt. Bis er geschnappt wurde. Die letzten Worte seines Vaters - nur mit den Lippen gezeigt, nicht ausgesprochen - verfolgen Winter seitdem "Du bist wie ich".

Damit begann seine eigenwillige "Karriere" als Profiler-auf-Abruf. Er kündigt beim FBI und macht sich selbständig. Nur so hat er alle Freiheiten, die er braucht - doch ist das wirklich der einzige Grund?
Ich-Erzähler Jefferson Winter ist sympathisch, aber auch ein gewaltiger Klugscheißer. Tatsächlich kommt er nicht nur neunmalklug rüber - er ist es auch! Die Tatsache, dass der Ermittler nicht an Regeln gebunden ist, nutzt er schon ein ums andere Mal aus. Insbesondere Einbruch kann er ziemlich gut. Ihm ist es wichtig, den Fall zu lösen. Dann geht es weiter zum nächsten Fall. Persönliche Bindungen sind nicht sein Ding, aber er kann sehr gut mit anderen zusammenarbeiten.

Freitag, 11. Oktober 2019

[Kurzes Fazit] "Glücksspieler" von Amelie Fried

Inhalt:
Kim ist unglücklich, weil sie so arm ist. Sie jobbt in einem Flughafencafé und bestätigt sich auch als Gelegenheitsprostituierte. So begegnet sie Gregor - dem Ehemann einer reichen Frau, die er eigentlich nicht wirklich liebt. Aber er liebt die Annehmlichkeiten, die schönen Dinge und das Prestige. 
Kims Schwester Mona hat keine Geldsorgen, doch glücklich ist sie in ihrer Ehe mit Manfred auch nicht. Seit ihr Sohn Tommy auf dem Internat ist, findet sie nur noch beim Shopping Ruhe. 

Mein Fazit:
Dieses Buch ist so unfassbar merkwürdig. Eigentlich hat es keinen richtigen roten Faden.Vielmehr wird das leben der Protagonisten durchleuchtet, die wirklich alle unfassbar unsympathisch sind! Es ist ein wilde Potporre an Gefühlen in diesem Buch.

Kim habe ich fast schon gehasst - die Frau ist wirklich unglaublich! Aus welchem Grund auch immer ist sie der Meinung, dass ihr so viel mehr im Leben zustehen würde. Aber dafür arbeiten oder wiklich aktiv etwas tun, ist nicht so ihr Ding. Von versuchter Erpressung ganz abgesehen... Das ist natürlich ihr erster Gedanke als sie herausfindet, dass ihr One-Night-Stand (der ihr bereits 1.000,-DM eingebracht hat), ein reicher Typ mit Ehefrau ist. So eine Person ist das.

Gregor findet sich selbst ziemlich großartig, ist aber eigentlich nur ein mieser Schmarotzer, der auf Kosten seiner Frau richtig ordentlich Geld verplempert. Er liebt Sex und den bekommt er von seiner biederen Frau schon lange nicht mehr. So landet er letztlich bei Kim im Bette (aber auch später noch bei Mona - und zwischendurch noch bei mindestens einer Prostituierten). Kurzzeitig dachte ich, er würde wirklich was für Mona empfinden. Aber nein, er wollte nur "ihre Leidenschaft" wecken. Ätzender Typ.

Mona ist ein ziemlich armes Würstchen, das nicht mal das Maul aufmachen kann, wenn sie irgendwas stört. Wenn du von deinem Mann mehr Aufmerksamkeit möchtest, dann sprich ihn doch vielleicht mal drauf an. Wenn dein Leben dich so anödet, dann versuch doch vielleicht mal, was zu ändern. Zumindest das hat sie zum Ende noch hinbekommen - eigentlich die beste Charakterentwicklung im ganzen Buch (man muss auch mal egoistisch sein - wenn man das nicht auf Kosten anderer macht, so wie Kim).

Einge Nebencharaktere bekamen auch ein bisschen Storyline. Zum Beispiel Gregors Frau Helen, die ihre Homosexualität entdeckt, aber prompt wieder ein wenig ausgenutzt wird. Und Berger, den Nachbarn von Kim, den sie seit jeher als Kinderfrau ausnutzt. Arthur ist Kims Ex und ebenfalls ein ziemliches Arschloch - eigentlich passten er und Kim charakterlich echt ganz gut zusammen... 

Einfach ein RICHTIG merkwürdiges Buch, das mir eigentlich überhaupt nicht gefallen hat. Keine Ahnung wieso, aber es hatte eine gewaltige Sogwirkung. Wollte unfassbarerweise die ganze Zeit weiterlesen... Vielleicht ist das, wie dieser "Unfall-Effekt" - wenn man einfach nicht wegsehen kann. Weniger als 3 Würmer wäre daher unfair. Unterhalten hat mich dieses abstruse Buch immerhin.


Infos zum Buch:

Verlag: Wilhelm Heyne Verlag GmbH
Taschenbuch: 383 Seiten
Genre: Belletristik
Erschienen: 10/2003 (Copyright 2001)
ISBN:3-453-87507-9

Zum Verlag: KLICK

Mittwoch, 9. Oktober 2019

[Lesemonat] Mein September 2019

Schwupps, ist auch der September wieder Vergangenheit. Auch dieser Monat war geprägt von Leseunlust meinerseits. Ich hoffe, dass das mit schlechterem Wetter jetzt besser wird. Vielleicht lag es auch an meiner Lektüre... Habe zwei Sachbücher angefangen, die ich nicht so einfach weglesen kann. Zum einen "111 Gründe, um die Welt zu reisen" (von dem Buch hatte ich HIER bereits kurz erzählt) und zum anderen "Herr Sonneborn geht nach Brüssel". Beide sind wirklich großartig! Aber ich habe sie bislang nicht beendet...

Stattdessen griff ich mal wieder zu zwei Thrillern, die mir vor Kurzem erst ausgeliehen wurden. Habe da ein wenig Druck, weil ich die recht bald zurückgeben möchte. Die beiden habe ich auch tatsächlich beendet. Meine Lesechronik September sieht daher wie folgt aus:

"Amokspiel" von Sebastian Fitzek  =  425 Seiten  (*****)
"Broken Dolls" von James Carol  =  382 Seiten  (*****)

2 Bücher  =  807 Seiten

Außerdem las ich in Vorbereitung für die nächste Reise ein wenig im MarcoPolo Reiseführer "Kuba". Ein Land, das deutlich größer ist, als ich dachte... Weiß gar nicht, wie wir in kürzester Zeit möglichst viel sehen wollen... Wart ihr schon auf Kuba? Bin SEHR gespannt auf Tipps jedweder Art.

Noch einmal kurz zurück zu den Thrillern.

Herr Fitzek kann mich eigentlich immer überzeugen. Hier hatte ich zuerst die Sat1 Verfilmung gesehen, die ich okay fand (für nen deutschen Film, der auch noch von Sat1 produziert wurde zumindest). Das Buch war 100 Mal besser! Hat noch mehr Wendungen und war außerdem auch spannender und emotionaler. Lest das Buch ;)

Von James Carol hatte ich bislang noch nichts gelesen. "Broken Dolls" ist der Auftakt einer Thriller-Reihe um den Profiler Jefferson Winter, der dem FBI den Rücken gekehrt hat und nun auf Honorarbasis und Abruf Serienkiller jagt. Das tut er sehr erfolgreich. Mir gefiel der Schreibstil sehr - bleibe an der Reihe dran (gut, dass mir Teil 2 ebenfalls mit ausgeliehen wurde).