Dienstag, 30. Juni 2020

[Rezension] "PandaTage" von James Gould-Bourn

Inhalt:
Seitdem Dennys Frau Liz vor etwa einem Jahr gestorben ist, spricht sein Sohn Will nicht mehr. Er war mit im Auto, als der Unfall geschah... Als Denny dann auch noch seinen Job verliert und den beiden droht, von ihrem Vermieter auf die Straße gesetzt zu werden, ist der trauernde Vater völlig verzweifelt. Doch er erinnert sich an die Straßenkünstler, die er vor einiger Zeit beobachtet hat - da könnte man doch vielleicht recht schnell die geschuldete Miete verdienen...

Cover/Aufmachung:
Das Cover allein hatte mich schon überzeugt. Ich finde es wunderschön! Die Farben, das Pandakostüm - einfach toll. Im Buch selbst ist bei jedem neuen Kapitel ein kleines Pandabild abgedruckt, bei größeren Absätzen Pandaohren (es sind die kleinen Dinge) - das mochte ich auch sehr!

Erste Sätze:
"Denny Malooley war vier Jahre alt, als er die bittere Erfahrung machte, dass Seife mit Zitronenduft kein bisschen nach Zitronen, aber dafür umso mehr nach Seife schmeckt. [...] Und mit achtundzwanzig machte er die ganz bittere Erfahrung, dass alles, was es brauchte, um die Sterne zu verdunkeln, die Uhren anzuhalten und die Erdroation unvermittelt zu stoppen, eine unsichtbare kleine Eisplatte auf einer Landstraße war."

Meine Meinung:
Eine so tragische Geschichte muss wohl einfach mit so unfassbar viel Humor erzählt werden. Dafür braucht man aber Talent. Es darf nicht morbid oder lächerlich sein, soll aber dennoch unterhalten. Trotzdem darf die Tragik nicht zu kurz kommen - denn die Tatsache ist furchtbar und traurig. Dem Autor ist das mit "Pandatage" absolut gelungen.

Die Charaktere sind so unfassbar zauberhaft und mit so viel Liebe gezeichnet. Denny war schon immer Bauarbeiter ohne Ambitionen. Er hat sie niemals spezialisiert. Daher fällt es ihm sehr schwer, einen neuen Job zu finden. Außerdem will er (nicht wie damals) von früh bis spät arbeiten, sondern auch für seinen Sohn da sein. 
Will spricht nicht mehr. Auch nicht, wenn es ihm helfen würde - z.B. wenn der Mobber in der Schule es auf ihn abgesehen hat. Der Junge trauert, aber kann bzw. will sich seinem Vater nicht anvertrauen. 

Samstag, 20. Juni 2020

[Geplauder] Die "Skorpion"-Reihe von Lisa Jackson...

... und warum sie im Bücherschrank landen wird

Fangen wir vielleicht erst einmal mit den positiven Seiten der Reihe an. Immerhin habe ich die drei Bücher von Anfang bis Ende gelesen. Zwar hat mir das erste Buch "Der Skorpion" nicht gefallen, allerdings hatte es durchaus auch positive Aspekte. Die Tatsache, dass der Killer Unfälls inszeniert und die Opfer dann gesund pflegt - klasse. Hat mich sehr an Misery erinnert. Auch, dass man beim aktuellen Opfer als Leser dabei war und deren Gedanken etc. mitbekommen hat, war echt eine gute Idee. 
Dies war auch im zweiten Teil "Der Zorn des Skorpions" wirklich hervorragende (ohne zu viel zu verraten:) Die Polizei sucht fieberhaft und auch das aktuelle Opfer kämpft mit allem was sie hat. Dieser zweite Band gefiel mir sogar so gut, dass er die volle Punktzahl von mir bekam. Spannung pur.
Auch der dritte Band war auf eine etwas andere Art spannend: Ich wollte immer wissen, was die Lösung des ganzen war.

Allerdings das große Mankow bei ALLEN Büchern sind die Ermittlerinen Reagan Pescoli und Selena Alvarez. Um diese beiden Detectives sollen sich die Reihen abspielen. Prinzipiell tun sie das auch, aber in ALLEN Büchern werden die eigentlichen Ermittlungstätigkeiten nicht wirklich von den beiden Ermittlerinnen, sondern dritten vorgenommen. Das ist schon nicht wirklich gute Arbeit... Vor allem im dritten Band stieß mir das übel auf. 
Die beiden "Ermittlerinnen" waren für mich eher unnötiges Füllmaterial. Deren popeliges Leben, vor allem von Pescoli, tat absoluti nichts zum Fortgang der Handlung bei. Vielmehr bremste das den Handlungsfluss so stark aus, dass ich diese Parts schlicht quergelesen habe. Es war mir einfach zu öde und unnötig. 

Wenn die Auflösungen in den ersten Fällen zumindest noch okay und nachvollziehbar waren, empfand ich das Ende von "Zwillingsbrut" als absolut konstruiert, unglaubwürdig und einfach nur schlecht. Was für ein BLÖDSINN. Nach diesem Buch entschied ich mich nunmehr endgültig dagegen, jemals wieder ein Buch von Lisa Jackson zu lesen - und schon gar nicht diese Reihe weiterzulesen.

Meine Hoffnung ist, dass vielleicht irgendjemand mit diesen Büchern etwas anfangen kann... Daher landen sie im Bücherschrank.

Dienstag, 16. Juni 2020

[Kurzes Fazit] "Love to Share" von Beth O´Leary

Inhalt:
Eine absolute Win-Win-Situation: Tiffy braucht nach der Trennung von ihrem Freund schnell eine günstige Unterkunft und Leon dringend Geld, indem er seine Wohnung untervermietet. Allerdings hat das ganze einen Haken: Beide wohnen gleichzeitig dort... Leon arbeitet nachts und ist in der Wohnung, während Tiffi tagsüber arbeitet. Spannendes Arragement. Die beiden kennen sich nur von den Botschaften, die sie sich gegenseitig hinterlassen und anhand ihrer persönlichen Gegenstände. Doch kann das wirklich so einfach funktionieren?

Mein Fazit:
Eigentlich mag ich dieses Genre und diese Art von Geschichten nicht soo gerne. Es ist meistens doch immer wieder die gleiche Geschichte... Total vorhersehbar und daher etwas öde. Genau die hätte ich auch bei diesem Buch erwartet und es vermutlich NIEMALS gelesen, wenn mir meine Freundin Sabrina nicht eine Leseprobe mitgebracht hätte! Die ersten paar Seiten waren zunächst tatsächlich genau wie ich es mir vorher gedacht hatte - doch das blieb nicht so.

Diese Geschichte ist wirklich so viel mehr, als ich es mir je erhofft hätte! Vor allem sprüht der Schreibstil so sehr von Humor! Dieses Buch zu lesen macht einfach wahnsinnig viel Spaß! Endlich wieder ein Buch, das uns Lesern beweist, wieso unser Hobby so wunderbar ist! Die Autorin hat wundervolle und vor allem sympathische Charaktere mit Ecken und Kanten geschaffen, die mit persönlichen Problemen zu kämpfen haben.

"Love to share" war mein Jahreshighlight 2019! WIRKLICH! Ein wunderbar humorvoller, aber dennoch vielschichtiger Roman, der mich komplett überzeugt hat. Denkt euch noch ein Sternchen hinter den 5 Würmchen ;)


Infos zum Buch:  
Verlag: Diana Verlag - Verlagsgruppe Randomhouse GmbH
Taschenbuch: 478 Seiten
Original-Titel:  The Flatshare
Genre: Belletristik / Romantisch
Erschienen: 13.05.2019
ISBN: 978-3-453-36035-8

Sonntag, 14. Juni 2020

[Ich lese gerade...] "Bevor ich sterbe" von Jenny Downham

In dem Buch geht es um die 16jährige Tessa, die unheilbar an Leukämie erkrankt ist. Wie lange sie noch zu leben hat ist unklar, aber viel Zeit bleibt ihr nicht. An manchen Tagen kan sie sich kaum aufraffen, etwas zu unternehmen - und sei es auch nur, das Bett zu verlassen. Doch sie hat eine Liste. Dinge, die sie machen möchte, bevor sie stirbt. Ihre Freundin Zoey hilft ihr dabei, diese abzuarbeiten.

Meine Erwartungshaltung an das Buch war nicht nur aufgrund der vielen positiven Bewertungen sehr hoch. Das Buch wurde auch verfilmt mit Dakota Fanning in der Hauptrolle. Habe den Film noch nicht gesehen, aber schon länger auf der Watchlist. Den Trailer fand ich jedenfalls toll.

Leider gefällt mir das Buch nicht wirklich gut... Ich bin ein sehr emotionaler Leser, der bei Büchern laut auflacht oder auch schluchzend weint, wenn etwas schreckliches passiert. Daher ging ich davon aus, dass ein Buch mit einem solchen Thema mich entsprechend emotional mitnehmen wird. Aber leider schafft die Autorin das überhaupt nicht. Tessa ist kein bisschen sympathisch. Nicht, dass ihre Handlungen nicht nachvollziehbar wären (das maße ich mir nicht an) - aber liebenswürdig ist dieses Mädchen nun wirklich nicht. Vielleich hätte man z.B. durch Rückblenden, wie sie vor dem Todesurteil war, eine Bindung zu ihr aufbauen können. So kann ich sie nicht leiden und leide entsprechend auch nicht mit ihr mit. Es ist mir schlicht egal. 
Bislang ist mir lediglich der Vater und der Nachbarsjunge Adam sympathisch...

Werde das Buch noch weiter lesen - bin nun auf Seite 146 von 316 und hoffe inständig, dass es besser wird...

Kennt ihr das Buch? Oder den Film "Now is good"?

[Lesemonat] Mein Mai 2020

Und schon wieder ist ein Monat in dieser merkwürdigen Corona-Zeit vergangen. Die Zeit rast - und es passiert einfach nicht viel... Zumindest haben wir nun Zeit zu lesen - ich nutze die aber eher für Serien ;)

Diese Bücher habe ich dennoch im Mai gelesen:


"Der Poet" von Michael Connely  =  555 Seiten  (*****)
"Von ihnen beschützt" von Stasia Black  =  410 Seiten  (***)
"Mami muss mal raus" von Gill Simms  =  378 Seiten  (***)
"Pandatage" von James Gould-Bourn  =  382 Seiten  (*****!)

4 Bücher  =  1.725 Seiten

Der Monat begann mit einem wirklich hervorragendem Thriller "Der Poet". Ich habe es unvorstellbarerweise sogar geschafft, VOR diesem Lesemonats-Post eine Rezension zu verfassen! Ja, Stolz ist hier gänzlich unangebracht (schließlich könnte ich das theoretisch immer machen...). Rezi ist oben im Titel verlinkt - hier nichts weiter dazu.

Weiter ging es mit einem Buch, das mir bei facebook vorgeschlagen wurde (ihr kennt doch sicherlich diese Werbeanzeigen). Mir war durchaus klar, um was für eine Art von Buch es sich hierbei handelt: Erotik pur. Ich habe nichts gegen erotische Literatur (auch wenn ich diese eher selten lese) UND der Plot gefiel mir richtig gut! Endzeit. Frauen sterben aus. Die Arterhaltung muss gesichert werden. Männerharem. Klang total spannend für mich - und war es auch auf eine Art. Allerdings konnte ich mich mit der Beschreibung der Sex-Szenen schlecht anfreunden, was vielleicht an der Übersetzung lag. Aber die gewählte Worte empfand ich persönlich als obszön (für einen erotisch-romantischen Roman - habe sonst nichts gegen derbe Sprache in anderem Kontext). Außerdem fand ich den Wandel der Hauptprotagonistin zu sprunghaft und schlecht dargelegt. Den Grundgedanken fand ich wirklich gut, die Umsetzung hingegen eher weniger. Glaube nicht, dass ich noch weitere Bände der Reihe lesen werde...

"Mami muss mal raus" wurde mir von meiner Mama ausgeliehen. Es handelt sich um den zweiten Teil einer Reihe. Das erste Buch "Mami braucht nen Drink" fand ich noch wirklich lustig (s. HIER), aber dieser zweite Teil hat mir leider nicht gefallen. Wirkte irgendwie zu gewollt. Musste sehr viel seltener lachen und ansonsten mochte ich die Handlung auch eher weniger. Sie hat sich einfach viel zu viel aufgeladen, das hat mich eigentlich nur genervt. War doch klar... Hat mir einfach nicht so gut gefallen. Werde wohl den dritten Band ("mami kann auch anders") nicht mehr lesen.

Der Monat endete dann mit einem RICHTIGEN Buchhighlight! Von "Pandatage" versprach ich mir eine zwar tragische, aber sehr humorvolle Geschichte - und meine Hoffnungen wurden komplett erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen! Der Autor verstand es grandios, seine Figuren sympathisch zu zeichnen - trotz deren offensichtlicher Defizite. Die geschaffenen Nebencharaktere fand ich fast noch großartiger als die beiden Hauptfiguren, ein Vater-Sohn-Gespann, das sich nach dem Tod der Ehefrau bzw. Mutter noch viel mehr entfremdete als zuvor. Dieses Buch würde ich wirklich JEDEM ans Herz legen wollen! Wirklich ganz grandios. Herzhaft lachen, während man noch die Tränen von der tragischen Geschichte in den Augen hat - das schafft nicht jedes Buch.

Wie war eucher Mai? Und das Wichtigste: Habt ihr "Pandatage" auch schon lieben gelernt?