Dienstag, 30. Oktober 2012

"Shades of Grey" von E. L. James

Inhalt:
Anastasia Steele, genannt Ana, ist 21 Jahre alt und Literaturstudentin. Sie ist Single und einen festen Freund hatte sie noch nie. Als ihre erkrankte Freundin Kate sie bittet, ein Interview mit dem einflussreichen und wohlhabenden Christian Grey für sie zu führen, kann sie nicht Nein sagen. Sie konnte Kate noch nie etwas abschlagen. Zunächst glaubt sie, es mit einem älteren Herrn zu tun zu haben. Dieser Termin kam für sie so plötzlich, dass sie nicht einmal seinen Lebenslauf lesen konnte. Als sie ihn dann das erste Mal sieht, ist sie hin und weg. So einen schönen jungen Mann hatte sie wirklich nicht erwartet. Dass sie nach diesem Termin jemals wieder etwas mit ihm zu tun haben würde, hätte Ana nicht erwartet. Doch Christian taucht wieder in ihrem Leben auf und sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre.

Cover:
Auf jeden Fall ein Blickfang. Ich finde es schön. Was man auf dem Foto nicht sieht: Das Papier fühlt sich irgendwie weich an. Was sich schön anhört, finde ich leider etwas unpraktisch. Denn man sieht dadurch Fingerabdrücke total gut darauf.

Erster Satz:
"Frustriert betrachte ich mich im Spiegel."

Stil:
Erzählt wird aus Sicht von Ana in der Ich-Perspektive. Der Schreibstil hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Es lässt sich gut weg lesen und der Spannungsbogen wird durchweg gehalten. Es gab aber leider auch einige Dinge, die mich wirklich gestört haben. Beispielsweise wurden einige Worte sehr oft wiederholt (z.B. "meine innere Göttin"). Anfangs fand ich das noch ganz unterhaltsam, aber dieses Buch ist wirklich ziemlich lang (rd. 600 Seiten) und an irgendeinem Punkt hat es mich ein wenig angeödet. Die erotischen Szenen waren im Großen und Ganzen wie ich es erwartet hatte. Habe es mir eigentlich sogar viel "schlimmer" vorgestellt... (soo viel BDSM war da nicht).  Besonders unterhaltsam fand ich die E-Mails, die zwischen Ana und Christian hin- und hergegangen sind. (Kleiner Tipp, falls ihr es noch lesen solltet: Achtet auch auf die Betreffzeile. Anfangs hatte ich die total überlesen...)
Die Protagonisten fand ich okay. Ana Steele war mir zwar sympathisch, aber ich fand den Charakter ziemlich widersprüchlich. Sie ist sehr (und ich meine wirklich SEHR) unerfahren und naiv. Aber auf der anderen Seite gibt sie fast immer kontra und hat mich in vielen Situationen sehr überrascht. Was mich wirklich peinlich berührt hat, so dass ich fast im Boden versinken wollte (und manchmal sogar das Buch kurz zur Seite legen musste), waren ihre ständigen Fragen. Sie wollte alles immer ganz genau wissen und besprechen. Und das Schlimme: Er hat ihr auch fast alles beantwortet. Das hat mich wirklich etwas schockiert. Christian Grey fand ich wirklich sehr interessant. Zwar bin ich der Meinung, das große "Rätsel" um seine Persönlichkeit schon relativ früh geknackt zu haben, aber vielleicht liege ich ja auch total falsch. Der Nachfolgeband wird mir mehr verraten.

Fazit:
Mehr als okay war es leider nicht für mich. Die schiere Begeisterung der Menge kann ich jedenfalls nicht teilen und daher auch meine (relativ) schlechte Bewertung. Habe mir schlichtweg mehr versprochen. Die Geschichte, zumindest die Eckpfeiler, ist einfach zu bekannt. Auch die große Schockiertheit, die ich vielleicht ein kleines bisschen erwartet hätte, blieb aus. Hinzu kommt noch meine Genervtheit bei einigen Wiederholungen und ziemlich ähnlich ablaufenden Szenen. Daher nur:

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