Dienstag, 26. März 2013

"Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling

Inhalt:
Hape Kerkeling. In Deutschland kennt ihn eigentlich jeder. Nachdem er einen Hörsturz erlitten hatte und seine Gallenblase entfernt werden musste wird ihm klar, dass er vielleicht eine Auszeit braucht. Warum dann nicht eine Pilgerreise machen? Ganz alleine macht er sich auf diesen Weg. Dabei lernt er viele interessante Menschen kennen. Und nicht zuletzt lernt er sehr viel über sich selbst.

Cover:
Herr Kerkeling in voller Montur. Finde das Bild gelungen und ansprechend. Zeigt genau, worum es geht.

Erster Satz:
"Ich bin dann mal weg!" Viel mehr habe ich meinen Freunden eigentlich nicht gesagt, bevor ich gestartet bin.

Meine Meinung:
Verfasst ist das Buch in Tagebuchform. Hape erläutert, dass er eigentlich nie den Drang hatte, seine Erlebnisse aufzuschreiben. Aber irgendwie war es ihm ein Bedürfnis, ganau das auf dieser Pilgerreise zu tun. Sein kleines Büchlein war immer parat und fast jeden Abend schrieb er die Ereignisse des Tages auf. In seiner Einsamkeit wanderten seine Gedanken auch manchmal zu seiner Vergangenheit. Doch die biografischen Aspekte waren nur nebensächlich. Hauptsächlich ging es um den Weg, seine Gedanken zu Gott und sich selbst. 

Zu jedem Kapitel gibt es eine "Erkenntnis des Tages", beispielsweise "Erst mal rausfinden, wer ich selbst bin". Fand ich eine wahnsinnig schöne Idee - teilweise auch sehr lustig, wie er halt ist. Jetzt dürft ihr aber nicht glauben, dass es sich um ein ausschließlich komisches Buch handelt. Das stimmt so nicht. Davon bin ich aber auch nicht ausgegangen, als ich anfing, es zu lesen. Er bringt nur sehr viel Wortwitz in seine Erzählungen und ich kann mir vorstellen, dass dies im Hörbuch noch viel besser rüberkommt. Zumal er selbst vorliest. Beim Lesen  habe ich mir immer seine Stimme vorgestellt, das allein brachte mich schon zum Schmunzeln. 
Bei einigen Geschichten, gerade die der Mitpilger, musste ich schon ein paar Tränchen verdrücken. Es wurde schon ab und an sehr emotional. Er beschrieb die vielen Menschen, die er auf dem Weg kennen gelernt hat, sehr gut. Mir war im Übrigen nicht bewusst, dass Hape Kerkeling so unglaublich viele Sprachen spricht. Bewundernswert. Aber auf dem Weg vielleicht auch nicht verkehrt. Er konnte sich mit fast jedem verständigen.
Hapes Stimmung konnte ich immer sehr gut nachvollziehen. Weiß nicht, ob ich so weit laufen könnte... Und dann noch mit so einem schweren Rucksack...
Noch erwähnt werden müssen die Fotos, die (zumindest in meiner Ausgabe) abgedruckt sind. Schnappschüsse vom Autor selbst, gemacht mit seiner kleinen Einwegkamera. Besonders schön fand ich, dass er zwei seiner Mitpilgerinnen abdrucken ließ. Schade nur, dass alle Fotos schwarz-weiß sind. Glaube, dass die Stimmung des Weges in Farbe doch etwas besser rüber kommt. Die Karte des Weges vorne und hinten im Buch fand ich super. So konnte ich immer sehen, wie weit er schon ist.
Ich freute mich immer wie ein Schneekönig, wenn er wieder einmal zufällig auf ein bekanntes Gesicht stieß. Zum Ende der Reise wurde dies immer häufiger und kam mir schon wie ein Runnig-Gag vor - ihm vermutlich auch. Auch die vielen Zufälle, die ihm selbst und auch anderen Pilgern auf dem Weg passierten. Klar kann man da auch viel hineininterpretieren - war aber schon recht mysteriös.
Fazit:
Einfach großartig. Für mich ein absoutes Lesehighlight. Es hat einfach Spaß gemacht, diese Reise gedanklich zusammen mit Hape zu machen.



Infos zum Buch:
Verlag: Piper Verlag GmbH
Genre:  Reisebuch/-bericht
Gebundene Ausgabe: 345 Seiten
ISBN-Nr.: 978-3-89029-312-7
Zum Verlag: Piper

4 Kommentare:

  1. ich habe vor etwa 4 - 5 Jahren das Hörbuch gehört und es war wirklich toll. wenn du so das erstaunen oder entsetzen in seiner stimme hörst ... ich musste manchmal wirklich laut lachen und hätte mich am ende am liebsten selbst direkt auf pilgerreise begeben :0)

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  2. Hape ist ein absolutes Sprachtalent. Selbst, wenn er die Sprache nicht fließend beherrscht und sie "nur" auf die Schippe nimmt, so hat er dennoch immer die passende Sprachmelodie drauf. Schau dir mal auf youtube ein paar Sachen an, wo er auf mehreren Sprachen spricht, das ist großartig.

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  3. Das kann ich mir wirklich gut vorstellen :) Ja, das mit der Pilgerreise kam mir auch schon in den Sinn. Allerdings habe ich da ein bisschen zu viel Schiss vor - und ich habe definitiv zu geringe Sprachkenntnisse...

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  4. Werde ich gleich mal machen, Vendredi. Habe ja jetzt Zeit. Wir durften heute früher aus dem Büro - der Chef hatte Erbarmen :)

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