Montag, 4. März 2013

"Die Arena" von Stephen King

Cover: 
Man sieht eine Art kleine, ramponierte "Schneekugel", die die Story sehr gut widerspiegelt. Es geht darum, dass sich eine unsichtbare Kuppel auf eine Stadt stülpt. 

Erster Satz:
"Aus einer Höhe von zweitausend Fuß, wo Claudette Sanders gerade eine Flugstunde nahm, leuchtete die Kleinstadt Chester's Mill im Morgenlicht, als wäre sie frisch hergestellt und eben erst dorthin verfrachtet worden."

Inhalt: 
Die amerikanische Kleinstadt Chester's Mill wird eines Tages von einer unsichtbaren Kuppel überstülpt. Die Unfälle häufen sich und Widerstand scheint zwecklos. Denn die Kuppel scheint undurchdringlich zu sein, die Bürger sind in der Stadt gefangen. Unterdessen versucht die Regierung, die gefangene Stadt zu befreien, ein Forscherteam forscht unermüdlich und die Gefangenen sind doch allein. Jeder will nur noch überleben, wodurch sich menschliche Abgründe auftun.

Besonderheiten:
Vorne im Buch befindet sich eine Karte von Chester's Mill, außerdem eine dreiseitige Personenauflistung (nicht alle Personen... :)) Diese war sehr hilfreich, weil man so besser den Überblick über die verschiedenen Personen behalten konnte. Wer war nochmal der Koch usw? Sogar die erwähnenswerten Hunde sind aufgeführt. Ein Lob an den Autor für diese verspielte Liebe zum Detail.

Stil: 
Stephen King tritt (wie immer) als auktorialer Erzähler in Erscheinung. Das Buch ist in Kapitel, die mit Überschriften versehen sind (z. B. das erste: "Das Flugzeug und das Waldmurmeltier") und in nummerierte Unterkapitel gegliedert.
Die Story beginnt, als sich die Kuppel über Chester's Mill bildet. Die Perspektive wechselt dabei mehrmals, so dass der Leser einen genauen Einblick in die Folgen der Isolierung durch die UNSICHTBARE Kuppel und das Ausmaß dieser Folgen erhält. Die Menschen und Tiere sehen die Kuppel einfach nicht, knallen dagegen usw. Das war spannungs- und actionreich. Wir lernen zu Beginn die einzelnen Personen kennen, die Perspektive wechselt recht häufig und man kann sich ein erstes Bild der Intentionen der Stadtbewohner machen. Bei einigen denkt man dann direkt: "Troublemaker", das könnte Ärger geben. Für ein paar Personen konnte ich mich auch schnell erwärmen/interessieren, z.B. den Koch Dale Barbara und die Journalistin Julia Shumway und Horace, ihren Hund.
Mein Problem war dann leider, dass ich teilweise den Überblick über die Personen verloren habe, zum Glück konnte ich vorne nachschlagen, aber einige Personen wurden mit Spitznamen angeredet, dann hatte ich wieder Schwierigkeiten. Daher war das Lesen für mich teilweise etwas anstrengend. Gerade hatte ich mich in die Story einer Person eingefunden, sprang King zur nächsten. Manche Personen haben mich auch einfach nicht so interessiert.
Sprachlich gibt es nichts auszusetzen, man muss Stephen King's Schreibstil halt mögen.
Achtung Spoiler:

Dem Geheimnis der Kuppel hätte man meiner Meinung nach ruhig früher auf den Grund gehen können, das war ein sehr spannender Handlungsstrang, der erst spät aufgegriffen wurde.
Teilweise war es für mich zu viel Zwischenhandlung. Ich hatte ab und an das Bedürfnis zu blättern und zu einer Person zu gelangen, die mich mehr interessiert.
Die fiesen Machenschaften des Stadtverordneten Rennie haben mich echt gepackt. Er war einfach sehr gut dargestellt, man erhält einen tiefen Einblick in seine Seele.

Fazit:
Ein Buch für Stephen King Fans, die etwas Geduld mitbringen. Das Buch hat wirklich spannende und actionbeladene Passagen. Und natürlich möchte man dringend wissen, warum diese Kuppel da ist. Aber es ist eine laaange Story mit vielen Personen. Ein bisschen wie ein Test, nur dass Personen abgefragt werden und keine Matheaufgaben. Vielleicht gelingt es anderen auch besser da durchzusteigen. Ich bin manchmal nach der Arbeit nicht so das Konzentrationstalent. Ich vergebe 3 Würmer, bei einer kürzeren Fassung wären es 4.

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