Donnerstag, 26. April 2012

BOOK VS.MOVIE - "Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele"

 http://www.moviepilot.de/files/images/0625/
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Ich war im Kino und habe den Panem-Film gesehen. Über die Trilogie hatte ich bereits hier etwas geschrieben.

Inhalt:
Nordamerika hat sich in der Zukunft sehr verändert. Die U.S.A. gibt es nicht mehr - das Land heißt nun Panem und ist in 13 Distrikte eingeteilt. Regiert werden diese vom Kapitol und seinem Präsidenten. Als sich Distrikt 13 gegen das Regime aufgelehnt hat, wurde er vernichtet. Seitdem gibt es die Hungerspiele. Die Menschen sollen daran erinnert werden, dass sie verloren haben. So werden jedes Jahr aus jedem Distrikt ein Mädchen und ein Junge zwischen 12 und 18 Jahre ausgelost - die sogenannten Tribute. Diese Kinder sollen dann in einer Arena gegeneinander kämpfen - bis zur noch einer am Leben ist.
Die sechzehnjährige Katniss lebt in Distrikt 12. Dort werden die Regeln nicht ganz so hart durchgesetzt, wie in mach anderen Distriken. So kann sie ihre Mutter und Schwester nach dem Tod des Vaters durch ihre Jagdkunst ernähren. Bei den diesjährigen Hungerspielen wird jedoch ihre zwölfjährige Schwester ausgewählt. Das kann Katniss nicht zulassen und meldet sich freiwillig als Tribut. Den Jungen, der ausgewählt wird, kennt sie. Er hat ihr einst das Leben gerettet und nun muss sie ihn töten, um zu überleben.

ACHTUNG: Wer das Buch noch nicht gelesen hat, sollte jetzt aufhören zu lesen. Ich spoilere hier leider sehr stark. Sieht ja auch ein wenig blöd aus, alles zu schwärzen :)


Besonderheiten des Buches:
Erzählt wird aus der Sicht von Katniss in der Ich-Perspektive. Ihre Zweifel werden dadurch sehr deutlich, denn sie vertraut niemandem. Es ist sehr spannend und einfach geschrieben, so dass man es gut runterlesen kann.

Besonderheiten des Films:
Überraschend war für mich, dass nicht die Stimme der Ich-Erzählerin Katniss aus dem Off kommt. Dies wird ja oft bei Buchverfilmungen verwendet, um Gedankengänge darzustellen. Ich fand aber gut, dass der Regisseur das so gemacht hat. Die Schauspieler mussten ohne Erläuterung alles vermitteln, was viel interessanter ist. Für jemanden, der das Buch nicht gelesen hat und daher die Hintergründe nicht kennt, könnte das jedoch nicht eindeutig genug gewesen sein. Da ich es vorher gelesen hatte, kann ich dazu aber nichts sagen.
In vielen Momenten wackelt das Bild sehr stark. Das soll vermutlich ein ganz toller, filmischer Effekt sein, um die Unruhe darzustellen. Ist es auch. Nur leider finde ich es auch extrem nervig, wenn es so stark ruckelt. Die brutalen Szenen (insbesondere am Füllhorn) sind nicht ganz so blutig wie erwartet, weil auch dort das Bild richtig schön verwackelt... Aber immerhin ist der Film für Jugendliche gedacht, daher finde ich das okay. Da muss man nicht die schlimmen Splatter-Effekte rauskramen.

Unterschiede:
Kommen wir zum ersten Moment, an dem ich dachte: Nee, oder? Anders als im Buch erhält Katniss die - wirklich wichtige - Spotttölpelbrosche nicht von ihrer Freundin sondern kauft sie sich selbst... Das ändert soo viel, dass es mich wirklich stört. 
Rues Lied war doch eine schöne Melodie, oder nicht? Im Film klang es irgendwie dahingerotzt (sorry für den Ausdruck). Ein anderes Wort für dieses sinnlose La-la-la finde ich gerade nicht... Und auch Katniss sollte doch eine schöne Stimme haben, oder?
Katniss findet außerdem ständig Wasser - das hat besonders meine Co-Autorin Lia gestört. Im Buch suchte sie immer eine Ewigkeit danach und wäre fast verdurstet. Ich kann aber schon verstehen, dass man das nicht so richtig gut umsetzen konnte.
Ebenfalls anders war das Ende der Hungerspiele. Im Buch war doch heller Tag - oder irre ich mich da? Die Mutationen wurden jedenfalls überhaupt nicht erwähnt.

Fazit:
Ich fand den Film gar nicht so schlecht. Vieles wurde einfach nur kurz angeschnitten, was verständlich ist. Dadurch fehlen jedoch viele Aspekte, die später wichtig werden. Klar ist das Buch 100-fach besser, aber das hatte ich auch nicht anders erwartet.

Die Besetzung finde ich ganz okay. Am Anfang sieht Peeta zwar aus wie ein Trottel, aber das kann er im Laufe des Films ein wenig herausreißen. Liam Hemsworth finde ich persönlich überhaupt nicht hübsch! Habe mir Gale einfach gutaussehend vorgestellt. Da er im Film aber nur gefühlte 10 Minuten vorkam, hat mich das nicht so gestört. Katniss ist okay und - entgegen vorheriger Befürchtungen - fällt gar nicht auf, dass sie bestimmt 10 cm größer als Peeta ist...
Richtig schlecht hingegen finde ich die Wahl für Präsident Snow. Donald Sutherland kann zwar böse gucken, aber vielleicht hätten sie ihm den Weihnachtsmann-Bart abrasieren sollen.
Lenny Kravitz als Cinna hätte ich nicht erwartet. Seine Musik ist zwar nicht so meins, aber im Film hat er mit gefallen. Er war - wie im Buch - nicht so aufgetakelt wie die anderen Kapitolbewohner.

Die Kleider der Tribute waren in meiner Vorstellung schöner, auffälliger - so konnte man das wohl aber nicht umsetzen. Außerdem hat man die Kostüme der anderen Tribute nur ganz kurz gesehen. Fand ich ein wenig traurig. 
Hingegen waren die Bewohner des Kapitols wirklich gut umgesetzt worden. Eben total bunt und knallig.

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