Donnerstag, 30. August 2012

"Das Kind" von Sebastian Fitzek

Inhalt:
Robert Stern ist ein erfolgreicher Strafverteidiger, doch in seinem Inneren sieht es ganz anders aus. Denn der Anwalt verlor vor 10 Jahren seinen Sohn ein paar Tage nach dessen Geburt. Mit der Diagnose "plötzlicher Kindstod" konnte er sich bis heute nicht abfinden, seine Ehe zerbrach. Als ihn seine Exfreundin, die Krankenschwester Carina, bittet, sich mit ihm auf einem verlassenen Fabrikgelände zu treffen, sagt er widerwillig zu. Carina bringt einen Jungen mit, ihren Patienten Simon. 10 Jahre alt und todkrank. Natürlich kommen bei Robert sofort die Gedanken an seinen eigenen Sohn auf - er wäre schließlich genau so alt wie der kleine Simon. Carina schenkte Simon zum Geburtstag eine "Rückführung", da sie ihm die Angst vor seinem unweigerlichen Tod nehmen wollte. Doch hierbei fand der kleine Junge heraus, dass er in seinem früheren Leben ein Mörder war. Vor 15 Jahren will er einen Mann ermordet haben, welcher auf ebendiesem Fabrikgelände verborgen sein soll. Als Robert dann tatsächlich über eine Leiche stolpert, ist seine Verwirrung groß. Kann es so etwas geben? Wiedergeburt? Ein vorheriges Leben? Und was meint Simon damit, dass dies nicht sein einziges Opfer war?

Erster Satz:
"Als Robert Stern vor wenigen Stunden diesem ungewöhnlichen Treffen zugestimmt hatte, wusste er nicht, dass er damit eine Verabredung mit dem Tod einging."

Cover:
Mir gefällt es eigentlich ganz gut, obwohl die Farben mich jetzt nicht so umhauen. Das Motiv selbst finde ich jedoch gelungen. Der Schatten des Kindes auf der Brücke ist wirklich gruselig und passt klasse zum Thema des Buches.

Stil:
Erzählt wird in der dritten Person - meist aus Sicht von Robert Stern. Wie bereits erwartet bekam ich einen gut durchdachten Roman. Nicht nur, dass man selbst daran zweifelt, ob Wiedergeburt wirklich möglich ist (Herr Fitzek macht einem diesen Glauben schon sehr schmackhaft) - nein, es wird natürlich noch viel verworrener. Wie ich es vom Autor schon kenne, hat er wieder einmal ein Katz-und-Maus-Spiel geschaffen, das sich gewaschen hat.

Der kleine Simon ist wirklich ein Sonnenschein und auch sonst haben mich die Charaktere überzeugt. Robert, die gequälte Seele, der Nichts und Niemanden an sich heranlässt. Die mitfühlende und liebevolle Carina, die Simon in der Hoffnung, ihrem Ex-Freund zu helfen, mit diesem zusammenbringt. Alles gut ausgearbeitete Protagonisten. Bei dem Polizeipsychologen bin ich allerdings ein wenig durcheinander gekommen. Den hatte ich erst zum Ende des Buches bildlich vor Augen - obwohl er gut beschrieben wurde. Ich glaube, dass er einfach zu selten aktiv vorkam. Richtig gut und interessant fand ich den "Schlägertyp" Borchert. Der war mir sofort auf seine grobschlächtige Art sympathisch (trotz seiner kriminellen und brutalen Ader).

Fazit:
Da ich nicht so sehr überrascht war wie in den anderen Büchern, die ich bereits von ihm gelesen habe, kann ich leider nur 4 Würmchen vergeben. Dennoch eine dicke Empfehlung. Vor allem, da jetzt der Film zum Buch in die Kinos kommt! Zum Trailer


Übrigens hat Lia mir das Buch ausgeliehen. Sie hatte bereits hier darüber geschrieben :)

2 Kommentare:

  1. ich kann mich schon nicht mehr richtig an das buch erinnern, ist glaub ich schon fast 2 jahre her, dass ich das gelesen habe. ich konnte es aber gut leiden.

    ich glaube, hättest du bei fitzek nicht kreuz und quer gelesen, wäre dieses buch spannender für dich gewesen. So warst du vielleicht schon zu abgeklärt was die fitzek bücher angeht :o)

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  2. Tja, das stimmt wohl... Habe erst "Splitter", "Der Seelenbrecher", "Der Augensammler" und "Der Augenjäger" gelesen... Nicht wirklich chronologisch. :p
    Vielleicht sollte ich jetzt anfangen mit dem ersten.

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