Dienstag, 12. Juni 2012

"Kind 44" von Tom Rob Smith

Inhalt:
Anfang der fünfziger Jahre ereignen sich in Moskau mysteriöse Morde an Kindern. Die Kinderleichen sind alle auf die gleiche Weise verstümmelt. Der Geheimdienstoffizier Leo scheint der Einzige zu sein, der den Verbrechen nachgehen will und die Vertuschung der Behörden nicht akzeptiert. Dadurch bringt er nicht nur sich, sondern auch seine Familie in Gefahr.

Stil:
Tom Rob Smith beschreibt die Stalin-Zeit sehr detailgetreu. Erzählt wird in der dritten Person. Für mich ergab sich gleich zu Beginn des Lesens eine schwere, beängstigende Atmosphäre. Es geht um Hunger, Denunziation, Unterdrückung, Folter und das nackte Überleben. 
Meiner persönlichen Ansicht nach wurden die damaligen Geschehnisse in Russland dem Leser von Tom Rob Smith einfach schwarz-weiß hingeworfen. Es wirkte auf mich sehr geballt und schaurig. Selbst wenn das durchaus der Fall gewesen sein kann, stoppten diese Beschreibungen der Begebenheiten in Moskau für mich den Lesefluss sehr. Es tauchen fast in jedem neuen Kapitel neue Personen auf, so dass man immer wieder von der Story der Hauptperson, dem ermittelnden Offizier Leo, wegkommt. Die "eigentliche" Geschichte fand ich gar nicht so schlecht, auch die Passagen aus der Sicht des Serienmörders waren für mich spannend. Aber das war es dann auch. 
Leo hat sich meiner Ansicht nach nicht immer schlüssig verhalten. Es war ein Hin und Her. Erst stand er für seine Frau ein, als es um das Thema Denuziation ging, später verhält er sich ihr gegenüber aggressiv.  

Fazit:
Das Buch hat mich nicht mitgenommen. Ich würde "Kind 44" nur jemandem empfehlen, der sich für die Stalin-Zeit interessiert. Auf Amazon.de habe ich gesehen, dass einige Rezensenten die falsch wiedergegebenen, geschichtlichen Hintergründe kritisiert haben. Das kann ich nicht beurteilen. Dennoch fand ich das Buch an sich einfach nicht spannend und vergebe daher nur 1 von 5 Würmchen.  


2 Kommentare:

  1. hallo, ich fand das Buch auch interessant,als ich den Klappentext las. Aber nach Deiner Rezi nehme ich Abstand davon,es mir zu kaufen.. danke :-L.G. Annette

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  2. Ja, es kommt auch nicht oft vor, dass ich ein Buch nur mit einem Bücherwurm bewerte... Meist wird man ja doch noch von irgendetwas in dem Buch gepackt.
    LG

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