Samstag, 9. Juni 2012

Auf Probe

Anmerkung: Meine Beschreibung der Leseproben erfolgt von rechts nach links.
In "Lady Berlin" von Lisa Anders aus der Pink-Reihe geht es um ein 15-jähriges Mädchen, das zusammen mit der Schaufensterpuppe Jean-Jacques im Hotel ihrer Eltern am Alexanderplatz wohnt. Ihr erstes Schülerpraktikum bei einer Frauenzeitschrift steht bevor. Zum Glück steht ihr ihre beste Freundin Lin Tag und Nacht per sms bei.
Lustig fand ich die Dialoge zwischen Vic und ihrer Schaufensterpuppe, die erahnen lassen, dass es einen Jungen inVic's Leben gibt, der sie verletzt hat. Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch noch Tiefgang aufweist, auf mich wirkte es jedoch auf den 1. Eindruck etwas oberflächlich. Dies lag daran, dass Vic und ihre Freundin permanent sms geschickt haben über jedes kleinste Detail. Daher denke ich, dass ich nicht zur Zielgruppe für das Buch gehöre. Ich bin kein Teenie mehr, bei dem Facebook oder dergleichen an erster Stelle stehen, dafür habe ich ja meinen Blog -hehe. Für die richtige Zielgruppe könnte es durchaus eine lustig-moderne Lektüre sein.
"Starters" von Lissa Price beschreibt eine Distopie, in der nicht nur Wohnungen und Autos vermietet werden, sondern auch Körper. Callie spielt mit dem Gedanken, ihren Körper eine Woche lang gegen Geld einer älteren Frau zur Verfügung zu stellen, damit diese noch einmal jung sein kann. Die Firma "Prime Destinations" macht es möglich. Die fremde Frau würde Callie's Platz einnehmen, während diese in einen künstlichen Schlaf versetzt wird. Doch Callie findet die Idee befremdlich und wäre wahrscheinlich nie zu "Prime Destinations" gegangen, aber sie braucht das Geld für Tyler.
Ich finde die Idee des Buches nicht gänzlich uninteressant. Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele Grenzen des moralisch/ethisch Vertretbaren überschritten werden. Da fragt man sich manchmal: Was kommt als nächstes? "Starters" könnte dazu eine Erklärung bieten. Bei der Leseprobe wurde bereits angedeutet, dass es Probleme mit dem Bewusstsein gibt, so dass Callie und die fremde Frau gleichzeitig in ihrem Körper stecken und Callie hören kann, was sie denkt. Ein spannender Ansatz, der mich jedoch nicht dazu bringen könnte, das Buch zu kaufen.
"Manche Mädchen müssen sterben" von Jessica Warman erzählt die Geschichte eines 18-jährigen Mädchens, das an seinem Geburtstag unter misteriösen Umständen stirbt. Die Leseprobe beginnt auf einer Segeljacht namens "Elizabeth", wo die gleichnamige Elizabeth mit ihren Freunden ihren 18. Geburtstag feiert. Am Morgen danach wird Elizabeth von einem Geräusch geweckt. Sie geht diesem nach und entdeckt einen leblosen Mädchenkörper, der gegen das Boot schlägt - ihren Körper. Doch wie ist das möglich? Ihre Versuche, ihre schlafenden Freunde auf sich aufmerksam zu machen, scheitern. Plötzlich ist da ein Junge, ihr Schulkamerad Alex. Warum kann er sie sehen?
Die Geschichte ist spannend aufgebaut. Man ist ebenso verblüfft wie Elizabeth über deren Tod. Mit Alex' Hilfe hat sie Rückblicke in Schul-Situationen und ihr wird bewusst, wie arrogant sie sich benommen hat und dass sie im Grunde gar nicht mehr stolz darüber ist, sich über ihre Klassenkameraden lustig gemacht zu haben. Alex und sie verbindet das Schiksal, auch wenn sie sich nicht gut leiden können. Das gibt der Story etwas Biss. Mir hat diese Leseprobe am besten gefallen, aber ich würde das Buch nicht kaufen - mir fehlte der letzte Impuls dazu.

3 Kommentare:

  1. Erfolgen die Anmerkungen nicht eher von rechts nach links? Manches klingt ganz interessant. Vielleicht rutscht eins davon in meine nächste Amazonbestellung.

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  2. Die altbekannte Sache mit rechts und links... Enni war sehr angetan von "Manche Mädchen müssen sterben". Ich finde es auch nicht schlecht, aber man wird irgendwie so anspruchsvoll in seiner Buchwahl.

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  3. Oh ja, "Manche Mädchen müssen sterben" fand ich super. War richtig traurig, als die Leseprobe zu Ende war :(
    Vielleicht kaufe ich mir das demnächst...

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