Montag, 20. Februar 2012

"Ich schreib dir morgen wieder" von Cecelia Ahern



Inhalt:

Die sechzehnjährige Tamara Goodwin hatte immer ein schönes Leben. Die Familie war reich, lebte in einer Villa direkt am Meer. Eigener Pool, eigener Privatjet usw. Auch ihre Freundinnen sind reich. Daher verstand sie nie die Aussagen ihrer Eltern, dass sie sich glücklich schätzen sollte. Schließlich war es für sie Normalität, alles zu bekommen, was sie wollte. Doch das ändert sich schlagartig, als sie ihren Vater tot in seinem Arbeitszimmer findet. Ihre Wiederbelebungsversuche bleiben erfolglos. Er hatte sich mit einer Mischung aus Pillen und Whiskey selbst getötet. Später kommt heraus, dass sie bereits seit Längerem hoch verschuldet waren. Ihre Mutter musste alles - wirklich alles - verkaufen, um die Schulden zu tilgen. Da die beiden nun nichts mehr hatten und völlig auf sich allein gestellt waren, ziehen sie zu dem Bruder und der Schwägerin der Mutter aufs Land. Für Tamara ist es die Hölle, in einem solchen Kaff leben zu müssen - und sie äußert dies auch gegenüber jedem, den sie kennen lernt. Ihre Tante Rosaleen wirkt sehr verschossen. Da sie nichts Besseres zu tun hat, versucht sie, alles über ihre Familie herauszufinden - und stößt dabei auf viel Widerstand.

Stil:

Erzählt wird Tamaras Geschichte aus ihrer eigenen Perspektive in der Vergangenheitsform. In einem langen Monolog berichtet sie von ihrem Leben. Rückblickend wirft sie oft ein, dass sie viele ihrer Handlungen im Nachhinein verurteilt und sich darüber ärgert. Vor allem über das letzte Gespräch mit ihrem Vater.
Teilweise ist es zum Weinen, durch ihre zynische Art aber auch oft zum Lachen. Sie beginnt wie folgt: 
"Von einer Geschichte geht bei jedem Erzählen etwas verloren, sagt man. Wenn das stimmt, ist meine Geschichte noch vollständig, denn ich erzähle sie zum ersten Mal."
Die Autorin schreibt einfach schön. Ungefähr ab Seite 120 wird es dann mystisch. 
ACHTUNG SPOILER (zum Lesen markieren):
In einer fahrenden Bibliothek findet sie ein altes, gebundenes Buch. Als sie es öffnet, ist es leer - ein unbeschriebenes Tagebuch. Am nächsten Tag möchte sie die ersten Eintragungen vornehmen, doch es wurde bereits beschrieben: Von ihr selbst. Und das einen Tag im Voraus...

Fazit:

Supertoll! Ich fand es wieder einmal schön. Cecelia Ahern schreibt so, so schön. Allein schon, wie wundervoll sie die Landschaft und die Gefühle von Tamara beschreibt, ist so klasse. Ich konnte zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen, wie Tamara sich fühlt. Anfangs ist es nicht ganz so spannend, aber dann hatte es mich total in seinen Bann gezogen. Nach und nach tauchen immer weitere Geheimnisse auf, die Tamara mangels anderer Tätigkeiten zu lösen versucht. Die Charaktere sind interessant und gut ausgearbeitet. Aber am Besten von allen fand ich Tamaras Umgang mit ihnen. Sie ist so frisch und es stört sie überhaupt nicht, genau das zu sagen, was sie denkt. Fand ich sehr bewundernswert.

Ich empfehle jedem von euch, einmal ein Buch von Cecelia Ahern zu lesen. Das sind auch nicht unbedingt Liebesgeschichten. Bei den Büchern, die ich bislang von ihr gelesen habe, war die Liebe teilweise nur eine Nebenhandlung. Man muss sich nur ein wenig darauf einlassen, dass sie manchmal ein wenig ins Fantasy-Genre rutscht. Meinem Geschmack entspricht das total.

Insgesamt 5 von 5 möglichen Sternen.

2 Kommentare:

  1. Ui hundert Dank für den tollen Tipp. Die Autorin notiere ich mir doch glatt mal :) Hört sich sehr spannend an.

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