Letzten Dienstag war ich zusammen mit einer Freundin bei der Lesung von Ursula Poznanski und Arno Strobel im Bücherhaus am Thie in Barsinghausen im hannoveraner Umland (klick).
Die beiden stellten ihr zweites gemeinsames Buch "Anonym" vor. Noch habe ich das Buch nicht gelesen, habe es mir aber direkt gekauft. Hier eine kleine
Inhaltsangabe:
"Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr...
Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums "Morituri". Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben..."
Die beiden Autoren waren wirklich sehr sympathisch - ich durfte auch fotografieren 😊
Sie haben sehr gut vorgelesen und ganz besonders Arno Strobel hat einen großartigen Humor! (Frau Poznanski natürlich auch!) Beide lasen abwechselnd die ersten beiden Kapitel.
Die haben mir bereits gut gefallen. Insbesondere scheint die Dynamik der neuen Partnerschaft der Kommissare einiges an Witz zu versprechen. Dieses Forum im Buch, in welchem die Morde verabredet werden, befinden sich im sogenannten "Darknet". Arno Strobel (gelernter Informatiker) erläuterte dies kurz für die Anwesenden.
Die haben mir bereits gut gefallen. Insbesondere scheint die Dynamik der neuen Partnerschaft der Kommissare einiges an Witz zu versprechen. Dieses Forum im Buch, in welchem die Morde verabredet werden, befinden sich im sogenannten "Darknet". Arno Strobel (gelernter Informatiker) erläuterte dies kurz für die Anwesenden.
Von Frau Poznanski habe ich bereits "Saekulum", "Erebos" und "Die Verratenen"-Reihe gelesen. Bei Herrn Strobel war es nur "Das Wesen", was mir leider nicht so gut gefallen hatte.
Nun zu den beantworteten Fragen:
Wie kamen die beiden dazu, mit einem Autorenpartner ein Buch zu schreiben?
Die beiden lernten sich auf der Frankfurter Buchmesse persönlich kennen und fanden sich sympathisch. Sie kannten die jeweiligen Bücher des Anderen und waren sich in einer Sache ganz einig: Niemals zusammen mit einem anderen Autor ein Buch schreiben!
ABER... Das war das Stichwort! Aber, was wäre, wenn die Geschichte immer im Wechsel aus verschiedenen Perspektiven mit unterschiedlichen Schreibstilen erzählt wird? Und das vielleicht bei einem Kriminalfall - das wäre ja schon spannend... Nach einigen Gläsern Wein beschlossen die beiden, es doch einfach mal zu versuchen. Als sie dann rd. 120 Seiten zusammen hatten, war es ja schon fast ein ganzes Buch 😋. Nach Absprache mit dem Verlag entstand das erste gemeinsame Buch "Fremd".
Wie genau lief das Zusammen-Schreiben praktisch ab?
Da habe ich mir meine Signaturen geholt |
Die beiden haben sich zuallererst zusammengesetzt und den Ablauf der Handlung besprochen. Die Kapitel wurden bereits aufgeteilt (immer im Wechsel). Aufgrund der Aufteilung musste stichpunktartig bereits der ungefährte Inhalt des Kapitels stehen.
Dann schrieben die beiden jeweils einzeln ihre Kapitel und übersandten sie jeweils nach Fertigstellung an den anderen zur Kenntnis. Dann konnte der andere seinen Senf dazugeben und die Handlung fortführen.
Wie und wo schreiben die beiden Autoren?
UP: Sie schreibt auf ihrem Laptop, möglichst nicht am Schreibtisch (es soll sich nicht nach Arbeit anfühlen). Vielmehr hat sie eine bequeme Ecke mit Deckenfenster. Dort lümmelt sie sich zum Schreiben hin und balanciert den PC auf den Knien.
AS: Er schreibt auch auf dem Computer, allerdings auch am Schreibtisch. Grundsätzlich kann er überall schreiben. Wenn es allerdings eine bestimmte Stimmung erfordert (z.B. bei "Der Sarg" brauchte er Dunkelheit), braucht er er eine entsprechende Athmosphäre.
Woher kommen die Ideen für die Bücher?
UP: Das war die nicht-zu-beantwortende-Frage für Frau Poznanski. Meistens weiß sie gar nicht mehr, woher die Idee kam. Vielleicht unterbewusst.
AS: Bei ihm ist es ganz ähnlich. Allerdings kommen ihm auch oft Ideen im Alltag. Beispielsweise war eine Bekannte mit ihrem Kind zu Besuch. Der Sohn führte sich unter aller Sau auf und sie meinte daraufhin leicht scherzhaft, wie schön es doch wäre, wenn sie gar kein Kind hätte. Dabei kam ihm die Idee zu "Der Trakt" (klick).
Gab es bei der Zusammenarbeit mal richtig Zoff?
Hier gab es ein paar Lacher. Es schien durchweg, als hätte eher Frau Poznanski in dieser Autorenbeziehung die Hosen an 😜 Richtig gestritten haben sie sich nie. Uneinigkeiten konnten gut ausgeräumt werden. Grundsätzlich waren sich beide jedoch sehr einig, wie die Geschichte sich entwickeln sollte.
FAZIT:
Alles in allem war es wirklich ein schöner, sehr lustiger Abend mit den beiden Autoren. Witzig war auch noch, als diverse Mails vorgelesen wurden. Offenbar hielt sich Frau Poznanski einmal nicht so ganz an den Plan und sie "stahl" die Themen aus dem Kapitel von Herrn Strobel. Oh je, da war es Zeit für Spott! Einfach herrlich.
War jemand von euch schon auf einer Lesung der beiden (oder von einem der Autoren allein)? Bin gespannt!
Eine tolle Zusammenfassung, bisher war das Buch mir noch nicht aufgefallen, aber werde es mal auf meine Merkliste setzen :)
AntwortenLöschenLg
Steffi