Donnerstag, 17. Dezember 2020

[Rezension] "Das unendliche Meer" von Rick Yacey

ACHTUNG: 2. Teil einer Trilogie - SPOILER

Inhalt:
Nachdem die Militärbasis in die Luft geflogen ist, sind Zombie, Cassie und die anderen auf der Flucht vor den Anderen. Sie haben sich in einem Hotel verschanzt. Cassie ist überzeugt, dass Evan das Inferno überlebt hat. Das Hotel ist ihr Treffpunkt, also will sie warten. Ringer ist überhaupt nicht davon überzeugt. Da es bereits Winter ist, will sie die nahegelegenen Höhlen inspizieren, um sie als mögliches Winterquartier auswählen zu können. Die Angst vor Entdeckung lie
gt immer in der Luft...

Cover/Aufmachung:
Passend zum ersten Teil. Ich finde die Covergestaltung wirklich cool! Dunkel, gold und reflektierend. Zum Glück konnt ich nun auch den dritten Band als gebundene Ausgabe

Erste Sätze:
"Es würde kein Ernte geben. Der Frühjahrsregen weckte schlummernde Schösslinge, und aus der Erde sprossen hellgrüne Triebe und erhoben sich wie Schlafende, die sich nach einem langen Nickerchen strecken. Als der Frühling dem Sommer wich, wurden die hellgrünen Halme dunkler, verfärbsten sich hell- und schließlich goldbraun."

Meine Meinung:
Wie bereits im ersten Band der Trilogie wird die Geschichte aus Sicht einiger Protagonisten erzählt. Allerdings kommen hier neben Cassie und Ben / Zombie zum ersten Mal auch Ringer und der stumme Poundcake zu Wort. Endlich erfährt man mehr über die beiden. Wieso Poundcake nicht mehr spricht. Vor allem Ringers Sicht füllt den Großteil dieses Buches und das bringt gerade zum Ende hin ziemlich viele neue Erkenntnisse (ich verrate nichts!).

Beim ersten Buch war mir die bildhafte Sprache und die literarischen Kniffe gar nicht so aufgefallen, weil es so ein Pageturner war. Doch hier habe ich das bemerkt. Der Autor hat einfach einen richtig guten Schreibstil! Die Ratten im Hotel nutzt er zum Beispiel für viele verschiedene Anspielungen. Außerdem wirkte der erste Teil irgendwie noch mehr wie ein Jugendbuch. Die 16 jährige Cassie denkt über ihr Leben nach, ist verliebt und später angetan von Evan. Hier wird der Ton deutlich düsterer und weniger humorvoll als im ersten Teil. Passt aber auch zum Inhalt. Gerade weil Cassie weniger eigene Seiten füllen darf, fällt ihr Humor auch etwas weg. Den hat sie sich zum Glück trotzdem noch behalten!

Wenn ich so darüber nachdenke, passiert eigentlich gar nicht so viel in diesem Buch. Die Handlung geht weniger voran, es geht viel mehr um die Vergangenheit und die Gedanken darüber, WARUM das alles genau so passiert. Wenn die Menschen einfach ausgelöscht werden sollen, wieso denn dann so kompliziert? Gute Frage, finde ich. Die Charakterentwicklung ist hier auch sehr viel spannender als noch im ersten Band.

Den Protagonisten Grace und Razor fand ich auch sehr interessant! Mehr will ich wegen der Spoilergefahr dazu aber gar nicht sagen.

In diesem Teil wurde das Vorgehen der Außerirdischen noch schrecklicher. Zuletzt waren ja Kinder als Soldaten eingesetzt worden. Ihnen wurde gesagt, dass die normalen Menschen befallen sind und getötet werden müssen. Doch das wird hier noch auf die Spitze getrieben! Nun setzen sie Kleinkinder als lebende Bomben ein! Sie nutzen sämtliche "Schwächen" der Menschen perfide aus, um sie letztlich auszulöschen. Kinder muss man beschützen - ganz klar. Niemand ahnt, dass ein so kleines Kind wirklich gefährlich sein kann. Das Kind selbst weiß ebenfalls nichts von der Gefahr, bis es zu spät ist... Furchtbare Vorstellung.

Fazit:
Ein großartiger zweiter Teil, der auch ohne großen Fortgang in der Haupthandlung wunderbar unterhält und spannend bleibt.

 Infos zum Buch:  

Verlag: Verlagsgruppe Randomhouse GmbH / Goldmann 
Gebunden: 347 Seiten
Original-Titel: "The Infinate Sea"
Genre: Dystopie
Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-442-31335-8


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