Montag, 28. Januar 2019

[Rezension] "Dark Matter - Der Zeitenläufer" von Blake Crouch

Inhalt:
Jason Dessen hätte ein überaus erfolgreicher Wissenschaftler werden können, wenn er sich vor 18 Jahren anders entschieden hätte. Ab und an stellt er sich diese was-wäre-wenn-Frage, vor allem wenn sein ehemaliger Kollege Kyle einen wissenschaftlichen Preis gewinnt... Doch er liebt seine Ehefrau Daniela und den gemeinsamen Sohn Charlie über alles und würde sie für keinen Ruhm oder Geld der Welt eintauschen wollen.
Doch dann wird er entführt und wacht in einem Labor wieder auf. Sein gemeinsames Leben mit Daniela hat es nicht gegeben und er selbst ist tatsächlich sehr erfolgreich... Was ist nur geschehen?

Cover/Aufmachung:
Für mich ist das ein richtiger Eyecatcher. Ja, es ist schwarz - aber es geht ja auch um Dunkle Materie (wie der Titel verrät). Außerdem ist es (bis auf die Schrift) matt. Finde ich sehr cool.

Erste Sätze:
"Ich liebe Donnerstagabende. Sie fühlen sich an wie aus der Zeit gefallen. Das mit unserer Tradition, nur wir drei - Familienabend."

Meine Meinung:
Die Erwartungshaltung war riesig. Vielleicht konnte mich dieses Buch deswegen nicht ganz überzeugen. 

Die Grundidee zu diesem Roman war wirklich großartig. Auch die Umsetzung, spannungsgeladen und mit vielen Wendungen gespickt, hat mir richtig gut gefallen. Es waren einfach Kleinigkeiten, die mir nicht passten...
Als eingefleischter SF-Fan war mir auch ohne Klappentext etc. relativ schnell klar, dass Jason offenbar in einem Paralleluniversum feststeckt. Wieso fällt das aber einem wirklich richtig klugen Menschen wie ihm nicht ein? War es so schwer zu glauben für ihn? Das konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären und das hat mich auch am meisten gestört.

Alles andere in diesem Roman ist absolut stimmig und (wenn man es glauben möchte - so wie ich) definitiv plausibel und nachvollziehbar. Schrödingers Katze sage ich nur. Der Autor hat die Multiversum-Theorie nicht erfunden, macht sie aber greifbar.

Mir gefiel außerdem richtig gut, wie viel Jason seine Familie bedeutet. Sein Sohn und seine Ehefrau sind wirklich alles für ihn. Zwar hat er auch ab und an diese "was wäre wenn..."-Momente, die ihr vielleicht auch kennt. Was wäre, wenn er sich damals gegen seinen Sohn entschieden hätte? Er wäre vermutlich ein sehr angesehener Wissenschaftler geworden - doch wäre er glücklich? Diese Frage beantwortet sich für Jason tatsächlich. Er wird entführt und landet in einer Realität, in der er sich genau so entschieden hat. Sein geliebter Sohn wurde dort nie geboren... Genau dieser, wie ich finde ziemlich tiefgründige Aspekt des Buches, hat mir eben sehr gut gefallen und bringt einen ins Grübeln.

Wie gesagt, einiges hat mir doch nicht gefallen - insbesondere phasenweise das Ende, worauf ich natürlich nicht genauer eingehen werde. Lest das Buch einfach selbst und macht euch ein Bild - und dann schreibt mir bitte eure Meinung. Bin sehr gespannt!

Fazit:
Für Fans des Genres sicherlich ein ganz großartiger Roman, wenn man über die anfängliche Unwissenheit des Hauptprotagonisten hinwegsehen kann.


Infos zum Buch:
Verlag: Verlagsgruppe Randomhouse GmbH - Wilhelm Goldmann Verlag
Taschenbuch: 408 Seiten
Genre: Science Fiction
Erschienen: 2016
ISBN: 978-3-442-20512-7

LINK zum Verlag 

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