Sonntag, 9. Dezember 2018

[Rezension] "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" von Peter Bognanni

Inhalt/Klappentext:
"Tess und Jonah waren die letzten sieben Monate zusammen, haben alles miteinander geteilt per Chat, Facebook, Tweets, haben sich herzzerreißende E-Mails geschrieben, ihre Innerstes preisgegeben, sich gegenseite ihre Liebe erklärt. Niemals hätte Tess damit gerechnet, dass Jonah plötzlich aus dem Leben gerissen werden konnte. Doch sie sendet weiter Nachrichten an Jonah, es ist ihre Art, die Trauer zu verarbeiten. Und eines Tages erhält sie tatsächlich eine Antwort..."

Cover/Aufmachung:
Ein richtiger Eyecatcher. Vor allem der Titel hatte in mir sofort Interesse geweckt.

Meine Meinung:
Ich finde es tatsächlich überaus schwierig zu sagen, wie mir dieses Buch gefallen hat... Das liegt vor allem an meiner Erwartungshaltung und dem tatsächlich überhaupt nicht eingetroffenen Ergebnis. Außerdem haben mich einige Inhalte sehr verwirrt, nicht zwingend in einem positiven Sinne...

Mit dieser Rezension tue ich mich wirklich sehr schwer. Deswegen liegt dieses Buch auch schon so lange auf einem Stapel von Büchern, die ich rezensieren wollte. Letztlich konnte mich dieses Buch einfach nicht überzeugen. Ich habe mir mehr erwartet mehr erhofft und das wurde mir einfach nicht geboten. Daher kommt meine doch recht hatte Bewertung mit zwei von fünf Würmern zustande.

Warum genau konnte mich das Buch zu wenig überzeugen? 
Der Klappentext und auch die ersten paar Seiten versprachen mir eine Geschichte um eine Liebe, die ausschließlich im Internet entstand. Kann man jemanden lieben, den man nur ein einziges Mal überhaupt live gesehen hat? Und was ist, wenn diese geliebte Person dann plötzlich stirbt?


Ja, es geht um Trauer in diesem Buch. Aber irgendwie sehr viel weniger um die Trauer der wirklich sehr merkwürdigen Hauptprotagonistin. Das war auch so eine Sache: Tess ist einfach überhaupt nicht sympathisch. Tatsächlich ist sie ziemlich nervig, anstrengend, zickig und handelt oft überhaupt nicht nachvollziehbar. Ich mochte sie nicht. Nie. 

Trauer, da war ich stehen geblieben (wie gesagt, echt schwierig). Es ist schon sehr konstruiert und "praktisch", dass der Vater von Tess just eine Firma für Event-Beerdigungen gegründet hat. Als wollte der Autor noch eine "lustige" Seite am Sterben zeigen. Klingt nicht schlecht? Ich fand es trotzdem völlig am Thema vorbei. So wird zum Beispiel eine Burlesque-Beerdigung für ein über 80-jähriges, verstorbenes Go-Go-Girl veranstaltet. Prinzipiell eine ziemlich coole Idee. Ich weiß nur bei bestem Willen nicht, was das mit dem Problem und den Gefühlen zu tun haben sollte. Viel lieber hätte ich mehr von Tess und Jonah erfahren!

Es ging einfach viel zu wenig um dieses ganze Cyber-Liebe-Thema; stattdessen (meiner Meinung nach) viel zu viel füllende Zwischenhandlung. Ich spreche hier nicht von 500 Seiten sondern von einem Jugendbuch, das gerade einmal 277 Seiten fasst.
"Ich habe jemanden verloren [...] Jemanden, den ich geliebt habe. [...] Ich komme mir dumm vor, [...] weil sich mittlerweile herausgestellt hat, dass wir uns kaum gekannt haben. [...] Ich habe ihn geliebt. Oder wenigstens die Vorstellung von ihm." -Seite 179
Zwischendurch war das Buch dann wieder mehr nach meinem Geschmack. Was Jonah und Tess sich geschrieben haben, fand ich wirklich großartig. Einige Passagen waren wirklich gut und auch die Erkenntnisse, die Tess gewinnt. Allerdings waren Monologe in diesem Buch dann auch wieder etwas fehl am Platz. Irgendwie wirkte alles nicht stimmig in diesem Roman.

Fazit:
Ich kann dieses Buch einfach nicht gut finden. Dafür haben mich einfach viel zu viele Punkte gewaltig gestört. Zu diesem Ergebnis komme ich leider - es war einfach überhaupt nicht der Roman, den ich erhofft hatte.


Infos zum Buch:

Verlag: Carl Hanser Verlag
Gebunden: 269 Seiten
Genre: Jugendbuch
Original-Titel: "Things I´m seeing without you"
Erschienen: 29.01.2018
Preis: 18,00 €
ISBN: 978-3-446-25863-1

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