Freitag, 5. März 2021

[Rezension] "Die Blutlinie" von Cody McFadyen

Inhalt:
FBI-Agentin Smokey Barrett ist nach dem grausamen Überfall eines Serienkillers auf ihre Familie und sich selbst nicht arbeitsfähig und in Therapie. Die Narben in ihrem Gesicht sind nichts im Vergleich zu den seelischen Verletzungen... Sie ist noch nicht bereit, sich wieder auf die Jagd nach den gefährlichsten Straftätern der USA zu machen. Doch dann wird ihre Jugendfreundin tot aufgefunden - auf grausamste Weise ermordet, vor den Augen ihrer kleinen Tochter. Für Smokey ist klar, dass sie nach San Francisco fliegen wird.

Cover/Aufmachung:

Gefällt mir ehrlich gesagt nicht so richtig gut. Finde auch nicht, dass es sonderlich gut zum Inhalt passt. 

Erste Sätze:
"Ich habe einen meiner Träume. Insgesamt sind es drei; zwei sind wunderschön, der dritte ist voller Gewalt. Alle drei lassen mich zitternd und allein zurück."

Meine Meinung:
Ich mochte den Schreibstil des Autors wahnsinnig gerne. Er schafft es, einen vor Spannung an den Nägeln knabbern zu lassen. Dann wird es wieder so emotional, dass der Leser weinen muss. Aber auch lustige Momente bringen einen zum Lachen. Der gut ausgebaute Spannungsbogen, die Charaktere und auch die Storyline sind einfach nur stimmig.

Auf den ersten Seiten wird die Hauptprotagonistin Smoky Barrett erst einmal ganz genau vorgestellt. So intensiv habe ich das glaube ich in noch keinem Thriller zuvor gelesen. So erfährt der Leser, dass sie eine ganz hervorragende Ermittlerin beim FBI ist. Eine Profilerin, die sich in die Vorgehensweise der Täter einfühlen kann. Sie war bereits in jungen Jahren Leiterein eines Teams mit hoher Erfolgsquote. Doch derzeit ist sie arbeitsunfähig. Der Leser begleitet Smoky bei ihren psychiatrischen Therapiesitzungen. Dort erfahren wir, dass sie selbst Opfer eines der Täter wurde, die sie so unerbitterlich jagt. Der Täter brach bei ihr zu Hause ein, tötete ihren geliebten Ehemann, vergewaltigte und quälte Smoky. Die Narben in ihrem Gesicht und auf ihrem Körper sind nur die nach außen hin sichtbaren Verletzungen. Die seelischen gehen viel tiefer. Sie weiß nicht, ob sie je wieder in der Lage sein wird, ihren Job auszuüben - dann wird ihre Jugendfreundin tot aufgefunden. Ein grausamer Mord...

Einfach alles an diesem Roman war stimmig. Auch die Nebendarstellen können sich sehen lassen. Insbesondere die Mitglieder von Smokys Team. Allen voran Callie: Eine wunderschöne Rothaarige, die jeden "Zuckerschnäuzchen" nennt und kein Blatt vor den Mund nimmt. Da muss man schon mit klar kommen... Sie übernahm wärend Smokey Abwesenheit die Leitung des Teams. Sehr interessant fand ich auch den Charakter des James, genannt "Damien" aus "Das Omen". Ein wahnsinnig unsympathisches Arschloch! Wirklich! Er ist aber auch sehr intelligent und kann sich, wie Smoky, in die Täter hineinversetzen. Alan ist das Herz und die Seele des Teams. Ein riesiger Typ mit Armen wie Baumstämmen. Sein Talent ist es, akribisch alle Beweise immer und immer wieder durchzugehen mit eisiger Geduld. Neu zum Team kommt Leo, ein Computerspezialist. 

Die Grundstory ist wirklich sehr solide. Manchmal übertreiben es Trhiller-Autoren ja ein bisschen, das empfand ich hier aber nicht so. Alles soweit plausibel und ein paar Schocker. Die Handlungen des Täters und auch generell die Beschreibung der Gräueltaten sind aber schon hart. Wenn man diesbezüglich eher zartbesaitet ist, sollte man vielleicht lieber zu einem anderen Buch greifen.

Fazit:
Ganz großartig! Genau so sollte ein richtig guter Thriller sein. Absolute Leseempfehlung - freue mich schon auf die weiteren Teile der Reihe!

 

Die Reihe:
1. "Die Blutlinie"
2. "Der Todeskünstler"
3. "Das Böse in uns"
4. "Ausgelöscht"
5. "Die Stille vor dem Tod"


Infos zum Buch:  

Verlag: Bastei Lübbe GmbH & Co. KG 
Gebunden: 476 Seiten
Original-Titel: "Shadowman"
Genre: Thriller
Erschienen: 25.09.2006
ISBN: 978-3-404-15853-9

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