Dienstag, 4. Juli 2017

[Rezension] "Das Rosie-Projekt" von Graeme Simsion

Inhalt:
Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist. Dann trifft er auf Rosie - sie versagt in jedem einzelnen Punkt des Fragebogens!

Erste Sätze:
"Ich denke, ich habe eine Lösung für das Ehefrauproblem gefunden. Wie bei so vielen wissenschaftlichen Durchbrüchen, war diese Lösung im Nachhinein ganz logisch, doch ohne eine Reihe außerplanmäßiger Ereignisse wäre ich wohl nie darauf gekommen."


Cover/Aufmachung:
Hätte mich nicht angesprochen. Wirklich nicht.

Meine Meinung:
Erst einmal zu dem Grund, warum ich dieses Buch gelesen habe. Ich war mit einer sehr guten Freundin, die nicht so viel liest wie ich (aber immerhin ein wenig) im Urlaub. Sie hatte dieses Buch dabei. War nach kürzester Zeit allerdings so dermaßen angenervt von dem Buch, dass sie es wütend zur Seite schleuderte. Da sowohl unser Serien-/ Filmgeschmack, als auch unser favorisierter Lesestoff ab und an stark voneinander abweicht, wollte ich mich dennoch gerne an dem Buch versuchen. Dann wollten einige Mitglieder der Read´n´Talk-Challenge dieses Buch in einer Leserunde lesen. Also lieh ich es mir aus und las es parallel mit anderen Buchbegeisterten.

Im Gegensatz zu meiner Freundin gefiel es mir ausgesprochen gut! Ich fand Don einfach herrlich. Mir war, im Gegensatz zu ihm selbst, sofort klar, dass Don das Asperger-Syndrom hat. Mir fiel dazu sofort Jerry Aspensen aus der TV-Serie "Boston Legal" ein. In der Leserunde fühlte sich eine Mit-Leserin an Sheldon Cooper von "The Big Bang Theorie" erinnert. Das Asperger-Syndrom lässt die Betroffenen anders denken. Veränderungen sind nicht gut und eigentlich sind sie immer ziemlich ehrlich (was verständlicherweise nicht jedem gefällt).
Don in dieser Geschichte hat sogar zwei beste Freunde Gene und dessen Frau Claudia. Ihn fand ich ganz furchtbar, ist doch relativ schnell klar, dass er sehr oft und ausschweifend seine Frau betrügt. Aus irgendeinem Grund lässt Claudia sich das gefallen. Beide mögen Don sehr und helfen ihm ein wenig bei seiner Suche nach der Ehefrau. Das fand ich großartig. Der Hauptprotagonist und Ich-Erzähler selbst hat einen durchweg durchstrukturierten Tagesablauf. Alles ist durchgetaktet und auf Effizienz ausgelegt -auch seine Einkäufe. Er hat einen wöchentlichen Essensplan entwickelt, um nur die Produkte zu kaufen, die er wirklich benötigt. Nur um ein Beispiel zu nennen. Humor war definitiv vorhanden. Musste ziemlich oft schmunzeln und sogar lachen.

Das Ehefrau-Projekt ist ganz klar bereits von Anfang an zum Scheitern vcrurteilt. Sein Fragebogen einfach nicht zu bestehen. Dennoch schlägt sich Don tapfer und hat einige Dates. Als Gene ihm die Studentin Rosie vorstellt fällt ihm zwar auf, dass sie sehr hübsch ist, aber sie passt einfach überhaupt nicht ins Schema! Doch die junge Frau braucht seine fachmännische Hilfe auf der Suche nach ihrem biologischem Vater. So verbringen sie viel Zeit zusammen und Don weicht immer mehr und mehr von seiner heißgeliebten Routine ab... Das war einfach herrlich, weil ihn die kleinen (aber für ihn früher unmöglichen) Veränderungen gar nicht so sehr stören.

Fazit:
Ein wirklich schönes Buch mit einer etwas anderen Er-sucht-Sie-Geschichte. Für Fans von etwas sonderbaren, aber durchweg liebenswerten Helden ein Muss. Aber lest erst einmal die Leseprobe - sonst geht es euch wie meiner Freundin ;) Geschmäcker sind verschieden - ich fand es klasse




Infos zum Buch:


Verlag: S. FISCHER Verlag GmbH

Genre: Liebesroman / Humor

Original-Titel: "The Rosie Project"

Taschenbuch: 347 Seiten  

Preis: 9,99 € 

Erschienen: 30. Januar 2013
ISBN-Nr.: 978-3-596-19700-2

Zum Verlag: Fischer Verlag

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