Dienstag, 24. November 2020

[Rezension] "Hundert Namen" von Cecelia Ahern

Inhalt:
Die Journalistin Katherine "Kitty" Logan hat richtig Mist gebaut und damit das Leben eines Mannes zerstört... Die Story war ihr wichtiger... Sie glaubte den falschen Anschuldigungen einer Schülerin, dass ihr Lehrer sie missbraucht haben soll. Als ihr Fehler entdeckt wird, verliert sie nicht nur ihren Job, sondern  auch ihren Freund.
Sie kehrt zurück zur Zeitung ihrer Freundin Constance "Etcetera". Nur aufgrund der persönlichen Beziehung hat sie dort überhaupt eine Chance. Doch Constance ist schwer krank. Sie stirbt. Krebs. Bei Kittys letztem Besuch erzählt die Schwerkranke ihr von einer Story, die sie unbedingt noch schreiben musste. Sie stecke in einem Umschlag. Doch als Kitty mit diesem zurückkehrt, ist Constace tot. Was soll sie anfangen mit dieser Liste von 100 Namen?

Cover/Aufmachung:
Typisch blau für Cecelias Bücher in Deutschland, allerdings geht es hier her ins türkis. Die Fische verstehe ich nicht ganz, vielleicht so wie "gegen den Strom schwimmen". 'Na ja schön ist es.

Erste Sätze:
"Man nannte sie den >Friedhof<, den kein Geheimnis, keine persönliche oder sonst wie vertrauliche Information, die man ihr anvertraut hatte, kam jemals wieder zum Vorschein.Bei ihr war alles gut aufgehoben, darauf konnte man sich verlassen, und man wusste auch, dass man nicht so beurteilt wurde - un dwenn doch, dann nur im Stillen, so dass man es nie erfuhr."

Meine Meinung:
Ich bin wirklich wahnsinnig schwer in das Buch reingekommen und habe es tatsächlich erst einmal zur Seite gelegt, um stattdessen ein anderes Buch zu lesen. Doch als ich erst mal drin war, hat es mich in seien Sog gezogen.

Kitty war mir erst gar nicht wirklich sympathisch. Klar, tat ihr der Vorfall sehr Leid, aber man hat nunmal eine Pflicht die Fakten zu überprüfen, bevor man solche Anschuldigungen erhebt. Mit der Zeit ist sie mir aber tatsächlich ein wenig ans Herz gewachsen. Irgendwie schafft Cecelia es, die auf den ersten Blick nicht sympathischen Figuren so viel Leben, Leidenschaft und Charakter zu schenken, dass man sie irgendwann doch mag (das war bei "Die Liebe deines Lebens" auch so). Man leidet mit Kitty und ist genauso verwirrt.

Hundert Namen. Googlen bringt so gar nichts. Die Leute scheinen absolut nichts miteinander zu tun zu haben. Ein Blick ins Telefonbuch von Constance zeigt Kitty zumindest die Adressen (sie hatte die Namen markiert). So macht sie sich auf, die ersten Menschen persönlich zu besuchen. Aus praktischen Gründen erstmal die Leute in Dublin und nähere Umgebung (Kitty hat gar kein eigenes Auto).

So lernt Kitty wunderbare Menschen kennen, wie die fast 85-jährige Bridget "Birdie" Murphy, die sich selbst so gar nicht interessant findet. Oder Archie Hamilton, der erst gar nicht mit ihr reden möchte. Und Eva Wu, die sich mit ihrer Gabe, ganz besondere Geschenke zu finden, selbständig gemacht hat. Insgesamt sechs Menschen der Liste lernt sie kennen (für mehr fehlt ihr die Zeit - Deadline ist in 2 Wochen!). Und nun versucht sie herauszufinden, was Contance nur für eine Story schreiben wollte.

Ich fand das Buch wirklich wahnsinnig zauberhaft. Musste ab und an auch mal ein Tränchen verdrücken. War gerührt, erschüttert und voller Freude. Einfach ein schönes Buch mit wunderbaren Charaktere und einer spannenden Idee - denn auch der Leser überlegt, wo die Gemeinsamkeiten liegen könnten und was das denn nun für ein Artikel werden wird. Ein Tribute-Artikel für Constance.

Fazit:
Ich kann das Buch wirklich sehr empfehlen. Ja, auch ich brauchte meine Zeit, um reinzukommen - aber es lohnt sich.


Infos zum Buch:

Verlag: S. FISCHER Verlag GmbH
Genre: Belletristik
Original-Titel: "One Hundred Names"
Taschenbuch: 395 Seiten  
Preis: 9,99 € 
Erschienen: 14.11.2013

Zum Verlag: Fischer Verlag

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