Freitag, 3. Januar 2020

[Rezension] "Der Präsident" von Sam Bourne

Inhalt:
Die USA hat einen neuen Präsidenten. Einen unflätigen, sexistischen und nicht besonders diplomatischen Mann. Aufgrund einer provozierenden Aussage Nordkoreas ordnet er den Abschuss von Atomsprengköpfen auf Nordkorea umd China an - und er DARF DAS! Niemand kann etwas dagegen tun. Er ist der Oberbefehlshaber der Streitkräfte...
Eine passende Lüge rettet in letzter Sekunde die Welt. Doch wie geht man um, mit einem solchen Machthaber?

Cover/Aufmachung:
Großartig! Jeder weiß genau, wer die Inspiration zu diesem FIKTONALEN Roman war 

Erste Seiten:
"Es begann in der Nacht, als der Präsident das Ende der Welt einleiten wollte. Für Robert Kassian fing alles damit an, dass sein Telefon auf dem Nachttisch vibrierte. Mit klopfendem Herzen schreckte er aus dem Schlaf hoch."

Meine Meinung:
Gleich zu Beginn sind die Paralellen zum derzeit amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika glasklar erkennbar. Er twittert, grabscht, äußert rassistische Kommentare und lacht nur über "political correctness". Auch seine Ehefrau, ein ehemaliges Model, das sich immer schön im Hintergrund hält und nicht wirklich viel Zeit mit ihrem Ehemann verbringt, kam mir irgendwie bekannt vor. Vetternwirtschaft. Eine hübsche Tochter. Ja, es ist schon ziemlich klar.
Gleich auf den ersten Seiten dann der Schockmoment: Unglücklich formulierte Worte gegen den US-Präsidenten von dem nordkoreanischem Machtführer bringen den Choleriker zum Durchdrehen. Er ist kurz davor, Atombomben auf Nordkorea und China abzuschießen. Wegen einer Bemerkung. Wegen Worten. Keine Kriegsdrohungen oder in irgendeiner Art gerechtfertigter Verteidungsabsicht. Einfach nur, weil er sauer ist. Er wurde beleidigt!
Seine Stabschefs und alle Anwesenden sind tief geschockt. Denn ihnen ist klar, dass dies einen Krieg mit China auslösen wird. Unmittelbar nachdem die Raketen gestarten wären, würde China zum Gegenangriff ansetzen und die USA mit den gleichen Waffen bombardieren. Weil der Präsident beleidigt ist. Der dritte Weltkriegt droht. Weil der Präsident der USA der Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist und NIEMAND ihn stoppen darf und kann.

In letzter Sekunde führen Verzögerungstaktik und ein Bluff dazu, dass die Raketen doch nicht gestartet werden. Doch für den Sprecher des Representantenhauses und der Stabschef brachte dies das Fass zum Überlaufen. Es muss etwas unternommen werden. Ist es wirklich so verkehrt, einen Menschen töten zu lassen, um Milliarden zu retten? Diese Frage stellt sich nicht nur den beiden obersten Mitarbeitern des Weißen Hauses, sondern auch dem Leser.

Maggie Costello diente bereits unter dem vorherigen Präsidenten und ist eine der wenigen weiblichen Mitarbeiter, die geblieben sind. Sie redet sich ein, dass sie von Innen mehr erreichen kann. Doch eigentlich glaube ich ihr nicht ganz... Weiß wirklich nicht, wieso sie diesen frauenverachtenden Haufen nicht schon lange verlassen hat. Ihr Lover Richard trichtert ihr das immer wieder ein, wenn doch mal Zweifel sie heimsuchen. 
Maggie ist eine schwierige Protagonistin, die signifikant zum Punktabzug geführt hat. Ich fand sie nur semi-sympathisch. Eigentlich soll sie als besonders klug dargestellt werden, ihre naive und teilweise sehr dümmliche Art machte mir dies aber unmöglich. Klar, zieht sie irgendwann die richtigen Schlüsse - aber anderenfalls müsste sie bei der Beweislage auch blind sein... Ihre sexuelle Abhängigkeit von Richard fand ich sowohl nervig, als auch etwas armselig. 

Alles in allem habe ich mir von dem Roman viel mehr versprochen. Es war schon spannend, aber teilweise schweifte die Handlung soo weit ab, dass der Spannungsbogen nicht nur ein- sondern abriss.

Fazit:
Ich fand das Buch gut, aber die Handlung und Spannumg verlor sich zwischendurch ein wenig für mich. Außerdem hat mich Maggie teilweise ziemlich enttäuscht.


Infos zum Buch:  
Verlag: Bastei Lübbe Taschenbuchverlag
Taschenbuch: 479 Seiten
Original-Titel: "To kill the president"  
Genre: Thriller  
Erschienen: 21.07.2017
ISBN: 978-3404176588


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