Nach dem dritten Weltkrieg ist die Erde verstrahlt. Doch es gibt Überlebende. E518 lebt nun in der fünften Generation in der Legion. Alle sind gleich. Keine Haare. Blaue Augen. Gleiche Kleidung. Der Tagesablauf ist genau geplant. Als die Zeit gekommen ist, ihre künftige Bestimmung zu erfahren, ist die junge Frau zuversichtlich eine höhere Klassifizierung zu erlangen. Doch sie wird zu D518 - Einsatzgebiet: Nahrungszuweisung. Sie ist enttäuscht, doch das System liegt niemals falsch. Langsam kommen ihr jedoch Zweifel... Kurz darauf wird sie entführt. Von Rebellen - doch außerhalb kann doch nichts und niemand überleben?!
Cover/Aufmachung:
Das Coverbild mag ich sehr. Passt für mich auch zum Inahlt - besonders was die Sterne angeht, die man erahnen kann.
Mir hat die Einleitung hinsichtlich der tatsächlichen Geschichte um die Atomwaffen und deren Zerstörungskraft gefallen. Man weiß zwar schon einiges, aber so genau, schwarz auf weiß zu lesen, ist schon was anderes...
Erste Sätze:
"Meine korrekte Bezeichnung lautete E518. Ich bin eine Überlebende der fünften Generation. Exakt um 07:00 Uhr öffne ich die Augen und blicke zu den grauen Leuchtplatten an der Decke. Noch sind sie gedämmt, während sie im Verlauf des Tages immer heller werden, bis sie sich abends automatisch abdunkeln und schließlich um 22:00 Uhr gänzlich erlöschen."
Meine Meinung:
Ich mochte die Handlung und vor allem die Entwicklung von D518 sehr! Anfangs waren die ganzen Zahlen statt Namen zwar ein wenig verwirrend, aber irgendwie passte das stark zu der Legion. Alle sollen gleich sein. Individualität ist schlecht. Liebe führt zu Wut. Und Wut zu Krieg. Daher soll sich niemand besonders mögen - alle sind gleich. Doch D518 erkennt bereits vor ihrer Entführung einige Unterschiede. Sie merkt sich Kleinigkeiten. So weiß sie, dass C515 sich den Schneidezahn abgebrochen hat. Sie kennt ihn. Irgendwie... D523 ist ganz anders als die anderen Mädchen. Daher findet die Hauptprotagonistin sie interessant. Erkennen kann sie D523 an einem Pigmentfleck. Sie erwischt sich sogar dabei, ihr bekannte Personen in der Menge zu suchen, obwohl das eigentlich nicht gewünscht ist.
"Zum ersten Mal kommt mir der Gedanke, dass sie vielleicht nicht wollen, dass man die Unterschiede erkennt. Schließlich baut unser Zusammenleben darauf auf, möglichst gleich zu sein."
Das ist nun schon der dritte dystopische Roman den ich innerhalb kürzester Zeit lese. Alle waren trotz des ähnlichen Aufbaus so unterschiedlich, obwohl der Anfang eigentlich immer ziemlich gleich ist. Ein Mädchen lebt in einer merkwürdigen Gesellschaft. Eigentlich ist das Mädchen zufrieden, doch kommen ihr manche Dinge mehr oder weniger merkwürdig vor. Dann passiert etwas und sie erkennt die Misstände der Gesellschaft und will sie (mal mehr, mal weniger energisch) bekämpfen.
Die Rebellen haben ein wenig übertrieben reagiert, allen vorann Finn. Dessen Charakter hat die Autorin aber gut herausgearbeitet. Er ist ein Choleriker und hasst die Legion inbrünstig. Dies lässt er dann entsprechend an D518 und den anderen "befreiten" Menschen aus. Ich mochte total, wie der Leser die ganze Situation und die so unterschiedlichen Arten zu leben in der Legion oder bei den Rebellen zusammen mit der jungen Hauptprotagonistin entdeckt. So vieles war ihr fremd - wie die simple Begrüßung mit Händeschütteln.
Eine weitere wichtige Person war für mich das kleine Mädchen, das ebenfalls mit entführt wurde. D518 hatte sie bereits bei ihrem "Job" beobachtet - die beiden rücken in Gefangenschaft näher zusammen und entwickeln eine zarte Freundschaft, was sie so gar nicht gelernt haben.
Außerdem war das Buch sehr spannend! Ich wollte stehts wissen, wie es weitergeht. Konnte fast nicht aufhören (musste ich im Flugzeug/Flughafen zum Glück auch kaum).
Fazit:
Ich fand das Buch ganz großartig! Muss mich echt zurückhalten, dass ich nicht gleich wieder Band 2 auf den Kindle lade! Klare Leseempfehlung von mir.
Infos zum Buch:
Verlag: self published (siehe Link unten)
Ebook: ca.300 Seiten
Genre: Endzeit / Dystopie
Erschienen: 03.12.2012
Preis: 2,99 €
ISBN: 978-1481156158
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