Montag, 23. Dezember 2019

[Rezension] "Abgeschnitten" von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos

Inhalt:
Bei einer Autopsie entdeckt Rechtsmediziner Paul Herzfeld im Körper der Verstorbenen eine merkwürdige Nummer. Irgendetwas verleitet ihn dazu, diese in seinem Telefon einzugeben und anzurufen. Eine Bandansage startet: Seine Tochter Hannah. Sie wurde entführt. Sie weint und ist verzweifelt. Für Paul nur der Beginn einer perversen Schnitzeljagt...
Parallel befindet sich die Comiczeichnerin Linda auf Helgoland. Die Insel ist durch einen gewaltigen Sturm vom Festland abgeschnitten. Während des Sturms stolpert sie über eine Leiche - die Pauls nächsten Hinweis auf den Aufenthaltsort seiner Tochter enthält... Linda muss zum ersten Mal in ihrem Leben eine Autopsie durchführen.

Cover/Aufmachung:
Passt perfekt, sticht ins Auge und macht Lust auf einen blutigen Thriller. Perfekt also.
Das Buch selbst ist in kurze Kapitel aufgeteilt, die (hier) durch wechselnde Perspektiven die Spannung stetig aufrecht erhalten.

Meine Meinung:
Gleich zu Beginn wird der Leser in die Handlung gesogen. Pauls Tochter wurde entführt. Er muss sie finden und retten. Hannah hat Angst und braucht ihren Vater.
Derweil lernen wir Linda kennen. Die Comicautorin hat sich auf Helgoland geflüchtet, nachdem ihr Ex-Freund sie fast umgebracht hätte. Die Narben des Säureangriffs sind nichts gegen die Verletzungen ihrer Seele... Noch immer meint sie, seine Gegenwart zu spüren, auch wenn ihr Bruder meint, dies könne gar nicht sein...
Das Schicksal der beiden Protagonisten wird sich schon bald kreuzen, denn Linda findet die Leiche auf Helgoland, die den nächsten Hinweis der morbiden Schnitzeljagd enthält, auf der Paul sich befindet. Das ganze ist nur leider kein Spiel...


Die beiden Hauptcharaktere werden jeweils unterstützt. Der Medizinstudent Ingolf von Appen, den Paul bei der ersten gemeinsamen Obduktion direkt als neureichen Schnösel erkannt und etwas verarscht hat, hilft ihm tatsächlich sehr. Natürlich hat auch er einen kleinen Hintergedanken, doch nicht nur sein Fahrzeug sondern auch sein Sachverstand bringen Paul durchaus auf der Suche voran. Erst mochte ich den Typ überhaupt nicht, doch das änderte sich tatsächlich im Laufe des Buches.
Linda kann den großen und schweren Leichnam niemals alleine befördern. Gut, dass Paul auf Helgoland einen Vertrauten hat, der den Leichenfund nicht sofort melden wird: Ender ist Hausmeister in der Leichenhalle auf Helgoland und schuldet Paul noch einen Gefallen.

Mir gefiel einfach richtig gut, dass die atemlose Spannung durchweg aufrecht erhalten werden konnte. Kurze, prägnante Kapitel. Einige Leser störten sich daran, dass es zu übertrieben war. Ging mir gar nicht so. UND ich wurde, obwohl einiges doch etwas vorhersehbar war, ich am Ende nochmal (also 2 Mal) RICHTIG überrascht. Unterhaltung, gute Story, clevere und interessante Charaktere, Spannung und Überraschung - mehr brauche ich gar nicht, um einen Thriller sehr gut zu finden. Und das wurde mir hier geboten.

Fazit:
Sehr gut! Teilweise war die Spannung kaum auszuhalten 😱 Einfach eine richtig gute Story hervorragend umgesetzt. Hat meinen Geschmack getroffen.



Infos zum Buch:  
Verlag: Knaur Taschenbuchverlag
Taschenbuch: 393 Seiten  
Genre: Thriller  
Erschienen: 01.10.2013
ISBN: 978-3-426-51091-9

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