Sonntag, 26. September 2021

[Rezension] "Wie dunkel die Schatten" von Regine Kölpin

Rezensionsexemplar

Inhalt:
Die Studentin Paula hat eine ungewöhnliche Routine: Jeden Morgen schmiert sie einer wohnungslosen Frau ein Butterbrot und gibt es ihr. Doch eines morgens ist die Frau nicht mehr da, ihr Mantel und ihre Iso-Matte liegen jedoch noch in der Bushaltestelle. Warum sollte sie diese wichtigen Gegenstände zurücklassen? Paula wundert sich sehr und macht sich direkt Sorgen. Das Leben auf der Straße ist nicht ungefährlich...
Doch auch ihre Anzeige bei der Polizei wird nicht ernst genommen; weiß sie doch nicht einmal den Namen der Wohnungslosen. Als Tags darauf ein obdachloser Mann zusammengeschlagen in den Büschen nahe der Bushaltestelle gefunden wird, zählt Paula zu den Verdächtigen. Außerdem erhält sie Drohnachrichten. Was ist nur geschehen?

Cover/Aufmachung:
Gefällt mir sehr gut und es passt hevorragend zum Inhalt des Buches!

Erste Sätze:
"Eine Nacht wie jede andere. Sie unterscheidet sich nicht wesentlich von denen zuvor. Der Mond thront am Himmel, wird immer wieder von Wolkenfetzen verdeckt."

Meine Meinung:

Das Buch hat gleich zu Beginn einen hohen Spannungsbogen, der durchweg aufrecht erhalten wird. Erzählt wird die Geschichte zwar zum Großteil aus Paulas Sicht, doch der Leser darf auch Einblicke aus der Sicht von der wohnungslosen Frau namens Frieda kennen lernen. So wissen wir viel mehr als die Hauptprotagonistin und können uns schon noch ein paar Gedanken mehr machen. Frieda und ein ältererer Wohnungsloser hatten ausnahmsweise gemeinsam in der Bushaltestelle übernachtet und wurden brutal überfallen. Frieda konnte entkommen - nichts davon weiß Paula, doch sie macht sich ganz zu Recht Sorgen.

Tatsächlich habe ich einiges von dem Leben auf "Platte" erfahren, das ich noch nicht wusste. Angefangen bei einigen Begrifflichkeiten.

Dass Paula der Obdachlosen morgens immer ein Brot gegeben hat, finde ich wirklich klasse und löblich. Wie man dabei wirklich nie ein Gespräch anfangen kann, ist mir allerdings fraglich. Wie lief das ab? Anschauen, nicken, übergeben? Finde ich reichlich merkwürdig. Man muss ja keine Lebensgeschichten austauschen, aber zumindest ein kurzer Plausch wäre für mich irgendwie nachvollziehbarer gewesen. Also wenn man schon hilft, meine ich.

In Paulas Leben gibt es einige Leute, die ich echt schon im starken Verdacht habe, was damit zu tun zu haben. Also vor allem den Angriff auf die Wohnungslosen. Allen voran Paulas Love-Interest Piet und seine merkwürdigen Freunde. In manchen Situationen kam mir Paula doch sehr naiv vor - aber sie ist ja auch noch jung. Trotzdem war sie mir sympathischl. Eigentlich verdächtigte ich mittlerweile fast alle. Fühle mich beim Lesen schon total paranoid. Ich wollte unbedingt wissen, was nur hinter dem Angriff steckte. Es geschah natürlich noch einiges mehr, worauf ich hier nicht eingehen werde. Nur so viel: Langweilig ist dieses Buch ganz sicher nicht!

Fazit:
Ein richtig guter Thriller, der den Leser ständig an jedem zweifeln lässt. Trotzdem ist die Auflösung sehr überraschend - genau wie es sein soll.

Infos zum Buch:

Verlag: dp Verlag
Ebook: 532 Seiten
Genre: Thriller
Erschienen: 03.06.2021

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