Montag, 12. August 2019

[Rezension] "Der Duft von Sommerregen" von Tania Schlie

 Zunächst möchte ich mich beim 
für das kostenlose Leseexemplar bedanken!

Inhalt:
Lena liebt ihren Job! Sie verwaltet wunderbare Literatur und Briefe für ihren Arbeitgeber, einen älteren Sammler. So langsam neigt sich dessen Leben dem Ende zu. Die geliebte Ehefrau hatte er vor langer Zeit verloren und keine Nachkommen. Also organisiert Lena für ihn eine Gala zur Auflösung / Veräußerung der Sammlung.
Auch privat ist Lena glücklich. Alleinstehend und kinderlos wie sie ist, können das nur wenige verstehen - doch sie liebt ihr Leben und ihre Stadt Hamburg. Bis sie zufällig auf einer Hochzeit dem jüngeren Jonas begegnet und lange vergessene Gefühle sich äußern.

Erste Sätze:
"Zwischen den Prospekten und der REchnung der Telekom leuchtete ein zartrosa Briefumschlag mit einem geprägten Herz auf der Vorderseite. Lena wog ihn in der Hand. Es war elegantes, dickes Papier mit Struktur. Bestimmt nicht billig, dachte sie. Mit Papierqualitäten kannte sie sich aus."

Cover/Aufmachung:
Da die Handlung in Hamburg spielt und diese Stadt auch so oft Erwähnung findet, hätte ich ein entsprechendes Coverbild passender gefunden. Es ist nicht schlecht, passt nur irgendwie nicht so gut.

Meine Meinung:
Am meisten gefallen hat mir an diesem Roman, dass er so bodenständig und realitätisnah war. Die Handlung könnte genau so in Hamburg stattgefunden haben. Ich lese ja sonst eher Thriller, wo man eigentlich wünscht, das wäre nicht real. Oder auch Dystopien / Endzeitgeschichten, auch da ist es doch eher gut, dass es sich um reine Fiktion handelt... Daher war dieser Roman mal eine ganz gute Abwechslung in meinen Lesealltag.

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als wunderbar leicht. Man erfährt viel über das Leben der Hauptprotagonistin. Sie ist Anfang 40, Single, kinderlos und hat einen Job, der mir persönlich wirklich zu langweilig wäre, sie selbst aber ganz großartig findet. Besonders gefallen hat mir, dass sie so zufrieden mit ihrem Leben war. Tatsächlich habe ich noch nie ein Buch gelesen, wo die Protagonistin ganz froh war, keine Mutter zu sein. Ich selbst (single und kinderlos) finde das auch überhaupt nicht schlimm, aber unsere Gesellschaft setzt irgendwie immer voraus, dass Frauen Ehefrauen und Mütter sein WOLLEN. Ob das nun den Tatsachen entspricht, oder nicht. Mit dieser "Norm" hat Frau Schlie gebrochen, was mir überaus gut gefallen hat.

Auch die übrigen Charaktere steuern zu der sehr abwechslungsreichen und durchaus spannenden Handlung einiges bei. Lenas Schwester hat zurzeit eine Ehekriese... Das findet Lena so merkwürdig, weil die beiden einfach perfekt zueinander passen. Doch ihr Schwager hatte eine Affäre... Ein scheinbar unüberwindliches Problem. Doch ist es das wirklich, wenn man sich so sehr liebt?

Außerdem hört sie immer wieder ein Klavierspiel in ihrer Wohnung. Lena kann nicht genau ausmachen, woher der Klang dieses wunderbaren Songs kommt. Die Musik berührt sie tief in ihrer Seele. Als sie dem Klavierspieler begegnet ist es nicht nur sein Talent, das auf Lena anziehend wirkt...

Insgesamt kann ich das Buch eigentlich gar nicht als Liebesgeschichte bezeichnen. Eher als einen wunderbaren Roman um das Leben einer ganz normalen Frau, die ihr Leben liebt bis das Schicksal (wollen wir es so nennen?) ihr einen anderen Weg bereitet.
Die Beziehung von Lena und Jonas war gut, um sie aus ihrem gewohnten Trott zu reißen. Ja, sie ist nicht unglücklich! Wirklich nicht! Doch warum deswegen auf eine zwischenmenschliche Beziehung verzichten? Ich mochte es, wie sehr sich Lena tatsächlich auf Jonas eingelassen hat. Der sehr attraktive, etwa 10 Jahre jüngere Mann hat auch wirklich eine angenehme und sympathische Art. Nur hatte ich nie das Gefühl, dass beide gut zusammen passen würden.

Mir gefiel das Buch sehr. Allerdings fand ich die Handlung bisweilen irgendwie zu schicksalhaft und sehr konstruiert... Will an dieser Stelle nicht zu viel verraten - lest es einfach selbst und schreibt mir mal! :)

Für mich ist das Buch auch eine Liebeserklärung an Hamburg. Der Leser merkt, wie viel der Autorin diese Stadt bedeutet. Ich hatte tatsächlich Lust, mal wieder dorthin zu fahren (obwohl ich selbst Hamburg gar nicht sooo toll finde).

Fazit:
Einiges hat mich ein wenig gestört (zu viele "Zufälle"). Ansonsten ein wirklich schöner Wohlfühlroman mit sympathischer Protagonistin.


Infos zum Buch:
Verlag: dotbooks Verlag
Genre: Belletristik
Taschenbuch: 311 Seiten  
Preis: 0,99 € 
Erschienen: November 2018
Buch kaufen: KLICK

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen