Dennoch war ich doch sehr gespannt auf das Buch, genau aus dem Grund, dass ich mich grundsätzlich schon mal mit der Strecke beschäftigt hatte. Der Roman spielt im Jahr 1899. Die Strecke war damals ein wenig anders. Bereits zu Anfang lernt der Leser die verschiedenen Charaktere kennen. Manche mehr und manche weniger sympathisch.
Die Perspektiven wechseln sehr regelmäßig und treiben so die Handlung voran.
Meine Sympathieträger waren das "Zugmädchen" Weiwei. Das Mädchen wurde im Zug geboren; ihre Mutter verstarb bei der Geburt und sie wurde irgendwie von den Mitarbeitern adoptiert. Wuchs quasi während der Fahrten auf und hat das Rattern der Schienen in ihren Körper mit aufgenommen.
Auch Marias Storyline mochte ich sehr! Sie gibt sich als reiche Witwe aus, aber eigentlich will sie Antworten... Ihr Vater war der Glaser für die Transsibirien-Kompanie. Doch er fiel in Ungnade. Angeblich waren seine Fensterscheiben nicht gut genug. Nach seinem Tod will Maria nur noch eins: Die Wahrheit erfahren! Sie verkaufte alles was sie noch hatte, um sich das Ticket leisten zu können.
Dr. Grey hingegen ist auf Ruhm und Unsterblichkeit aus. Sein Name soll überdauern. Kein besonders angenehmer Mensch...
Der Captain, interessanterweise eine Frau, blieb nach meinem Geschmack doch zu blass. Hätte gerne mehr Handlung mit ihr gehabt. Fand ihre Geschichte, die man durch die anderen Charaktere erfuhr, sehr spannend. Eine Frau zur damaligen Zeit mit so viel Macht?! Nahezu unmöglich!
Im Laufe der Fahrt geschehen merkwürdige Dinge... Alles wird ein wenig mystisch - ich will aber nicht zu viel verraten an dieser Stelle. Nur, dass mir persönlich die Entwicklung weniger gut gefallen hat. Ich kam immer weniger mit und hätte mir einfach mehr "Wissenschaft" gewünscht.
Infos zum Buch:
Original-Titel: The cautious traveller´s guide to the wastelands
Preis: 24,00 €
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