Dienstag, 5. Dezember 2017

[Rezension] "Das Verstummen der Krähe" von Sabine Kornbichler

Inhalt:
Kristina Mahlo ist als Nachlasspflegerin schon viel skurriles geschehen - doch das Testament von Theresa ... ist auch für sie etwas Neues... Die Verstorbene war der festen Überzeugung, ihr Ehemann sei seinerzeit zu Unrecht des Mordes verurteilt worden. Doch auch dieser kann nicht mehr befragt werden. Er begann Selbstmord im Gefängnis. Nun hat Theresa ihre besten Freunde zu gleichen Teilen als Erbe eines beträchliches Vermögens eingesetzt - aber nur, wenn ihre Unschuld eindeutig nachgewiesen wird. Ansonsten geht das Geld an den Tierschutzverein. Eigentlich will Kristina ablehen - doch ein Hinweis auf ihren bereits seit 6 Jahren verschwundenen Bruder Ben lockt sie zu sehr...

Erste Sätze:
"Die Stimme des Vaters war schwächer geworden mit den Jahren, doch seine Wort warenwie ein nie verhallendes Echo."

Cover/Aufmachung:
Ich finde das Cover grandios! Außerdem passt sowohl das Bild als auch der Titel im Hinblick auf die zahme Krähe Alfred super zum Inhalt.

Meine Meinung:
Bereits von Anfang an gefiel mir dieser ganz andere Ansatz für einen Krimi sehr gut. Normalerweise hat man einen Polizisten der ermittelt. Hier geht die Autorin einen ganz anderen Weg und wählt eine Nachlasspflegerin zur Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin. Das gefiel mir ausgesprochen gut - zumal Nachlasspfleger schon eine Art Detektiv ist. Schließlich müssen anhand geringster Spuren Hinweise auf verstecktes Vermögen oder Erben ermittelt werden. Eine Sisyphusarbeit, ganz ähnlich der von Polizeibeamten. 

Kristina ist auch sehr sympathisch. Das spurlose Verschwinden ihres Bruders vor 6 Jahren hat nicht nur sie sondern auch ihre Eltern emotional schwer geschädigt. Alle wohnen nun zusammen in dem selben Haus, in dem Ben zuletzt wohnte. Ihre Rituale sind heilig, wie die Kerze die immer brennt. Doch alles entfremdete die Eheleute Mahlo so sehr, dass sie nur noch über post-it-Zettel am Briefkasten miteinander kommunizieren. Kristina hat sich mit Leib und Seele ihrer Arbeit verschrieben. Ihre Beziehung mit Simon konnte ich nicht recht greifen. So wirklich glücklich scheinen beide damit nicht zu sein - vielleicht habe ich da aber auch ein falsches Bild von bekommen...
Die beste Freundin Henrike mochte ich auch, obwohl ihre Vergangenheit ein rotes Tuch ist. Ich weiß nicht, ob es mir so egal wäre, nicht zu wissen was meine Freunde erlebt haben, bevor wir uns kannten. Habe mir ziemliche Horrorszenarien ausgemalt. Zum Glück wird das bereits in diesem Band aufgeklärt (ganz am Ende, versteht sich).

Der Erbfall und somit auch Kriminalfall war ebenfalls sehr spannend. Was das Ganze mit Kristinas Bruder Ben zu tun hat, bleibt ganz lange unklar. Dennoch fand ich die Entwicklung und auch die Figuren mit all ihren Geheimnissen sehr spannend. Insgesamt empfand ich das Buch als überaus mitreißend - konnte fast nicht aufhören zu lesen, so gefesselte war ich.

Fazit:
Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen. Insbesondere die andere Herangehensweise und auch die ständige Spannung gefielen mir sehr. Habe nichts zu meckern. Bin froh, bereits den zweiten Band dieser Reihe auf meinem SuB liegen zu haben. 


Infos zum Buch:
Verlag: Piper Verlag

Taschenbuch: 429 Seiten
Genre: Kriminalroman
Erschienen: 13.10.2014
Preis: 9,99 €
ISBN:
978-3492305976  
Zum Verlag: Piper

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