Frankie hatte wirklich kein einfaches Leben. Es gab wirklich nie etwas anständiges zu essen, von Anziehsachen ganz zu schweigen. Dennoch wurde die Geschichte mit einem solch ausgezeichnetem Humor geschrieben, dass mich selbst die zahlreichen tragischen Todesfälle nicht unbedingt zum Weinen gebracht haben. Der Autor schildert alle Erlebnisse aus der Sicht eines Kindes; eben genau so, wie er sie damals wahrgenommen hat.
Ich finde es unfassbar, an wie viel er sich noch erinnern konnte. Die schlimmen Dinge vergisst man wohl wirklich nicht - und kaum etwas in diesem Buch war wirklich positiv. Frank verliert Geschwister, Verwandte, Freunde. Er denkt, ständig zu sündigen. Seine Mutter ist nicht wirklich böse, aber komplett unfähig. Sein Vater vertrinkt das Sozialgeld lieber, als seiner Familie ein Brot zu kaufen. Frank als ältester muss auf seine Geschwister aufpassen - er ist schließlich schon vier Jahre alt! Wenn die Babies schreien, muss man ihnen nur etwas Zuckerwasser geben. Dann vergeht der Hunger. Ernsthaft!
Einfach nur schrecklich, aber die Unwissenheit bzw. das Halbwissen des jungen Frank sind wirklich zauberhaft und unterhaltsam. Allerdings erklärt ihm auch niemand etwas! Beispiel: Sein Vater sagt ihm, dass neue Geschwisterchen wurde vom "Engel auf der siebten Stufe" gebracht - fortan setzt sich Frankie auf die siebte Treppenstufe, um dem Engel seine Gefühle zu offenbaren.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Schrecklich schön. Bin schon gespannt, wie der Lebensweg des jungen Frank weitergeht - irgendwann werde ich mir die Fortzsetzung zulegen.
Infos zum Buch:
Verlag: btb Verlag / Verlagsgruppe Randomhouse
Genre: Biografie
Original-Titel: "Angela´s Ashes"
Taschenbuch: 529 Seiten
Preis: 10,00 €
Erschienen: Juli 1998
Zum Verlag: btb Verlag