Donnerstag, 21. September 2017

[Rezension] "Eine unbeliebte Frau" von Nele Neuhaus

Inhalt:
Gleich zwei Tote werden im idyllischen Hofheim aufgefunden. Bei Staatsanwalt Hardenbach ist klar, dass es sich um Suizid handelt. Doch die schöne Isabel Kerstner wurde offenbar ermordet. Als Täter kommen tatsächlich sehr viele Menschen in Frage. Die Dame war alles andere als beliebt... Für Pia Kirchoff ist es der erste Fall, seit dem sie wieder in den Polizeidienst zurückgekommen ist. 

Cover/Aufmachung:
Keine Frage: Aufgefallen wäre es mir definitiv nicht. Der Titel hätte mich ebenfalls nicht angesprochen. Gelesen habe ich das Buch tatsächlich nur, weil es mir von einer Freundin ausgeliehen wurde.

Erste Sätze:
"Pia Kirchhoff lehnte am Zaun der Koppel. Sie hatte die Arme auf die oberste Stange  gelegt und beobachtete zufrieden ihre beiden Pferde, die durch das taufeuchte Gras schritten, hin und wieder ein Maul voll abrupften, jedes für sich auf der Suche nach der Stelle, an der das Gras am saftigsten erschien."


Meine Meinung:
Ich bin schon mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen. Insbesondere wollte ich einen spannenden Krimi mit interessanten Ermittlern lesen. Letztere bekam ich auch. Pia Kirchhoff hat sich von ihrem Mann getrennt. Die beiden hatten einfach unterschiedliche Vorstellungen von ihrem weiteren Leben, verstehen sich aber noch ganz gut. Nun ist sie nach vielen Jahren zurück in ihrem eigentlichem Beruf und hat es direkt mit einem komplizierten Mordfall zu tun. Sie ist sehr kompetent und ich konnte gar nicht verstehen, wieso sie so lange nur Hausfrau gewesen ist. Ihr Vorgesetzter und Kollege Oliver von Bodenstein ist ebenfalls sehr versiert und gut in seinem Job. Auch von seinem Privatleben erfährt man einiges. Die Nebenhandlungen gefielen mir hier fast noch besser als der Fall selbst. 

Der war nämlich überaus kompliziert. Isabel Kerstner war mit einem Tierarzt verheiratet, den sie aber ganz offensichtlich nie geliebt hat. Sie war arrogant, hat mit vielen verheirateten Männern geschlafen und sich viele Feinde gemacht. Richtig gemocht hat sie niemand - nicht mal ihr eigener Bruder. Eine schreckliche Person, die immer nur auf Geld aus war. Selbst ihre eigene Tochter war ihr nicht besonders wichtig... Niemand war wirklich traurig, dass sie tot war. So was finde ich immer ein bisschen schwierig, weil es mir persönlich mehr gefällt, ein "Unrecht" mit dem Bestrafen des Mörders aufzudecken. Letztlich waren es mir aber einfach zu viele Verdächtige, zu viele Motive, zu viele Namen. Es hing zwar noch sehr viel mehr an dem Fall, als es zunächst den Anschein macht, aber richtig fesseln konnte es mich daher einfach nicht. 

Die Story war auf jeden Fall sehr gut konstruiert. Die Erimittler machten einen hervorragenden Job und unterhaltsam war das ganze auch. Nur eben nicht so sehr nach meinem Geschmack, wie ich es mir erhofft hatte. Ich werde aber auf jeden Fall den zweiten Band der Reihe noch lesen. Vielleicht lag es ja wirklich an dem Fall. Der Schreibstil der Autorin hat mir zumindest gut gefallen und die Charaktere ja auch!

Fazit:
Leider konnte mich dieser Kriminalfall nicht besonders fesseln. Viele Verdächtige, sehr viel langwierige Ermittlungsarbeit - authentisch aber nicht besonders spannend.



Infos zum Buch:


Verlag: Ullstein Buchverlage GmbH  
Genre: Kriminalromal
Taschenbuch: 382 Seiten   
Preis: 9,99 € 
Erschienen: Mai 2009
ISBN: 978-3-548608877 
Zum Verlag: List Buchverlag

2 Kommentare:

  1. Hi Enni!

    Ich konnte dem Krimi auch nichts abgewinnen ehrlich gesagt. Jeder hat zwar gemeint, dass sich die Reihe steigert und ich hab den 2. Band sogar angefangen, aber auch der konnte mich nicht fesseln. Hab ihn dann bei der Hälfte abgebrochen.

    Kann schon sein, dass es dann ab dem vierten aufwärts geht, den hat man auch überall gesehen auf einmal. Aber ich mag eine Reihe schon der Reihe nach lesen ... und wenn mich die ersten beiden nicht begeistern können, dann lass ich es.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hey Aleshanee,

      gut, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine dastehe ;)
      Geht mir genauso mit den Reihen. Würde jetzt auch nicht die Bücher überspringen, die nicht so gut sein sollen. Entweder mir gefallen alle Bücher oder die Reihe wird sie eben nicht gelesen.

      Das zweite werde ich auch noch lesen (oder wie du nur anlesen). Wenn es nicht meins ist, dann ist es nun mal leider so.

      Meinungen sind ja immer so unterschiedlich - nur weil es allen gefällt, muss ich es selbst nicht zwigend mögen.

      Viele Grüße zurück,
      Enni

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